1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Beethovenfest gibt Ausblick auf 2021

9. September 2020

Es sollte ein besonderes Jubel-Jahr werden - doch coronabedingt musste das lang geplante Beethovenfest abgesagt werden. 2021 wird nun nachgefeiert.

https://p.dw.com/p/3iDvo
Beethoven: ein Bonner Weltbürger
Beethoven: ein Bonner WeltbürgerBild: Sonja Werner

"Ja, auch das Beethovenfest feiert 2021 eine Auferstehung nach den depressiven Monaten von Corona!", sagte Nike Wagner. Die Intendantin desBeethovenfestes in Bonn stellte am 9. September das Programm-Update für das verschobene Festival im Beethovenhaus Bonn vor, das nun vom 20. August bis zum 10. September 2021 stattfinden soll. Passend dazu ist auch das Motto des Festivals, geplant noch lange vor der Corona-Krise"Auferstehn, ja auferstehn!".

Die besondere Jubiläumsausgabe zum 250. Geburtstag des Meisterkomponisten  musste pandemiebedingt aus dem  Beethoven Jubiläumsjahr 2020  ins kommende Jahr verschoben werden. Allerdings war eine Eins-zu-eins-Übertragung des geplanten Programms nicht möglich - allein schon deswegen nicht, weil ursprünglich zwei Festivals, im März und im September, stattfinden sollten.

Schriftzug "BTHVN" steht in einem eigensbereich, etwa menschgroß (Foto: Beethoven Jubiläums Gesellschaft).
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Beethovens Jubiläum wird 2021 weiter gefeiertBild: Beethoven Jubiläums GmbH

Dennoch können maßgebliche Teile der vorgesehenen Jubiläums-Veranstaltungen im kommenden Jahr bis Ende September 2021 stattfinden. Vorausgesetzt mögliche weitere Virus-Wellen legen nicht erneut das öffentliche und kulturelle Leben lahm. Zu verdanken ist das aufwendige Programm dem logistischen Kraftakt der Festspielmacher und der Entscheidung der Beethoven Jubiläums Gesellschaft BTHVN2020, die Förderzeiträume zu verlängern.

Spontanität trifft Beethoven

Von "neuer Corona-Kultur" war bei der Pressekonferenz in Bonn die Rede: einer qualitativ neuen Situation, die von den Veranstaltern, Künstlern, aber auch vom Publikum mehr Flexibilität abverlangt. Ein zentrales Projekt des Jubiläumsfestivals - der neun Symphonien starke Beethoven-Zyklus - ist den Machern Ehrensache. Ursprünglich waren die Konzerte mit dem russisch-griechischen Stardirigenten Theodor Currentzis und seinem Ensemble "musicAeterna" geplant, allerdings stehen sie für September 2021 nicht zur Verfügung. Nun wird der Zyklus nicht von einem einzigen Orchester gespielt, sondern von fünf europäischen Orchestern mit Dirigenten von Format und Profil, darunter "Le Concert des Nations" unter der Leitung von Jordi Savall, "B'Rock Orchestra" unter der Leitung von Alessandro De Marchi und die Ungarische Nationalphilharmonie unter der Leitung von Stefan Soltesz.

Festival-Macher und Förderer bei der Pressekonferenz in Bonn
Gemeinsam auf Distanz: Festival-Macher und Förderer bei der Pressekonferenz in BonnBild: Barbara Frommann

In der langen Tradition Beethovens wird auch die Musik des 20. Jahrhunderts stehen: So spielen die Violinistin Carolin Widmann und das Kammerorchester Basel unter Sylvain Cambreling eine Uraufführung des österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas, inspiriert von der 6. Symphonie Beethovens. Klassik-Tausendsassa Daniel Hope, diesmal nicht nur als Geigenvirtuose sondern auch als Dirigent unterwegs, inszeniert mit dem Zürcher Kammerorchester eine Begegnung zwischen Beethoven und dem Broadway.

"Glück auf" für junge, internationale Musiker

Mit dem Bergbau-Spruch "Glück auf!" wird man 2021 das Campus-Projekt begrüßen, eine gemeinsame Initiative des Beethovenfestes und der Deutschen Welle. Das internationale Begegnungsprojekt für junge Musiker aus der ganzen Welt zieht diesmal zu einem groß angelegten Abend ins Staatenhaus Köln, um Karlheinz Stockhausens monumentale Raumkomposition "Gruppen" für drei Orchester  aufzuführen.

Schwarz-weiß Fotografie von Karlheinz Stockhausen in weißem Hemd und schwarzer Krawatte (Foto: picture-alliance).
Radikal: Karlheinz Stockhausen trifft auf Beethoven beim Campus-ProjektBild: picture-alliance/akg-images

Eine Uraufführung der renommierten türkischen Komponistin Zeynep Gedizlioğlu, entstanden im Auftrag der DW und des Deutschen Musikrates, komplettiert dieses Ereignis. "Wir versuchen in Wort und Tat an der Seite des Beethovenfestes auch in den schwierigen Zeiten zu stehen, als Mitgesellschafter und Medienpartner", so Rolf Rische, Leiter der Hauptabteilung Kultur und Leben der DW.

Unterstützt wird das Campus-Projekt-Orchester, zusammengesetzt aus jungen Profis aus unterschiedlichen Ländern Europas, von Musikerinnen und Musikern des Bundesjugendorchesters.

"Beethovenjahr plus"

Neben dem Beethovenfest schreitet auch die Umplanung weiterer Veranstaltungen voran. Wie die Jubiläumsgesellschaft BTHVN2020 mitteilte, wird insgesamt ein Fünftel der geplanten Veranstaltungen noch 2020 stattfinden. Zu den Highlights gehören etwa das Konzert des Scharoun-Ensembles der Berliner Philharmoniker, das medizinisch-musikalische Symposium in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Bonn oder das #bebeethoven Festival Bonn. Das innovative Programm, entwickelt unter der Leitung des designierten neuen Leiters des Beethovenfestes Steven Walter, geht der Frage nach: "Was ist das musikalisch Radikale im 21. Jahrhundert?".