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Bangen um Schimon Peres

14. September 2016

Der 93-jährige Friedensnobelpreisträger und Ex-Präsident Israels wurde am Dienstagabend wegen einer Gehirnblutung ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte sind aber "vorsichtig optimistisch".

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Schimon Peres neben einer Israel-Flagge (Foto: Reuters/File Photo/A. Cohen)
Der israelische Politiker war auch im Ausland sehr beliebtBild: Reuters/File Photo/A. Cohen

Der Gesundheitszustand des früheren israelischen Präsidenten Shimon Peres ist nach Aussage seiner Ärzte kritisch, aber stabil. Peres liegt auf der Intensivstation, werde künstlich beatmet und steht unter Narkose. "Sein Leben ist nicht unmittelbar in Gefahr", verkündete sein Leibarzt und Schwiegersohn Rafi Walden. Am Morgen sei Peres nach einer Verringerung der Narkosemittel sogar ansprechbar gewesen. "Ich habe mich sehr gefreut, dass er reagiert hat", so Walden. "Ich habe ihm gesagt, er solle mir die Hand drücken und er hat es getan, recht stark."

Peres sei am Dienstagmorgen noch "in perfektem Zustand" gewesen, sagte Walden. Er habe einen einstündigen Vortrag gehalten und anschließend leichte Kopfschmerzen bekommen. Er sei daraufhin zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden.

Erst letzte Woche wurde Peres ein Herzschrittmacher eingesetzt. Anfang des Jahres hatte er einen Herzinfarkt erlitten. "Dies sind schwere Stunden für mich und meine Familie", sagte Peres' Sohn Chemi am Abend. "Die Zeit wird kommen, wo wir einige Entscheidungen treffen müssen." Alles hänge davon ab, wie die Dinge sich entwickelten.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat laut Aussage seines Büros noch am Dienstagabend mit dem Krankenhaus telefoniert und Peres seine Genesungswünsche übermitteln lassen. Das ganze Volk bete für ihn. Auch Präsident Reuven Rivlin zeigte sich besorgt angesichts des Gesundheitszustands von Peres.

Ein Leben für den Frieden

Peres gilt als unerschütterlicher Optimist. Er hatte sich trotz seines hohen Alters unvermindert für eine Verständigung zwischen Israelis und Arabern eingesetzt.

1994 erhielt er dafür als Außenminister gemeinsam mit dem damaligen Ministerpräsidenten Izchak Rabin und dem PLO-Chef Jassir Arafat den Friedensnobelpreis.

Die Friedensnobelpreisträger Jassir Arafat, Shimon Peres und Izchak Rabin bei der Preisverleihung (Foto: picture-alliance/dpa/Israeli Government Press Office)
Friedensnobelpreis 1994 zusammen mit Jassir Arafat (li.) und Izchak Rabin (re.)Bild: picture-alliance/dpa/Israeli Government Press Office

Peres war bis 2014 sieben Jahre lang Israels Staatspräsident, zweimal Regierungschef und mehrmals Minister. Er galt als Vater des israelischen Atomprogramms.

Der 1923 in Polen geborene Sohn eines Holzhändlers wanderte 1934 ins damalige Palästina ein. Mit dem Peres Center for Peace in Tel Aviv kämpfte er bis heute für eine friedliche Lösung im Nahost-Konflikt.

jk/fab (afp, AP, dpa)