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Schimon Peres im künstlichen Koma

13. September 2016

Der frühere israelische Präsident und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres liegt wegen eines Schlaganfalls auf der Intensivstation. Noch wird Peres untersucht. Ein Arzt bezeichnete den Hirnschlag als "schwer".

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Schimon Peres bei seiner Entlassung aus dem Krankenhaus im Januar (Foto: Reuters)
Schon im Januar musste sich Schimon Peres am Herzen behandeln lassen (Archivbild)Bild: Reuters/B. Ratner

Yitzhak Kreiss, der Direktor des Krankenhauses, in dem Schimon Peres behandelt wird, sagte, der ehemalige Präsident habe wegen des Schlaganfalls starke Blutungen. Er sei sediert und an eine Atemmaschine angeschlossen, so Kreiss. "Seine Ärzte haben sich entschlossen, ihn unter Narkose zu setzen und künstlich zu beatmen, um die weitere Behandlung zu vereinfachen", teilte das Büro von Peres mit. Wenige Stunden zuvor war Peres in das Krankenhaus nahe Tel Aviv eingeliefert worden. Zu dem Zeitpunkt hatte eine Sprecherin noch gesagt, dass der 93-Jährige bei vollem Bewusstsein sei. Der ehemalige Präsident soll noch weiter untersucht werden.

Neben Kreiss äußerste sich auch Peres' Sohn Chemi. Er sagte, die Familie bete für den Vater. "Ich bleibe optimistisch und hoffe das Beste. Aber diese Stunden sind nicht einfach." Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefonierte nach Angaben seines Büros mit dem Krankenhaus und übermittelte, das ganze Volk bete für Peres' Genesung.

Schon länger Herzprobleme

Schimon Peres wurde bereits Anfang des Jahres zweimal wegen Herzbeschwerden in einer Klinik behandelt. Wie sein Büro mitteilte, hatte er erst vergangene Woche einen Herzschrittmacher erhalten.

Peres ist der letzte Überlebende aus der Generation der Gründerväter Israels. Er war zweimal Regierungschef und mehrmals Minister. Den Friedensnobelpreis hatte er 1994 als Außenminister gemeinsam mit dem damaligen Ministerpräsidenten Izchak Rabin und PLO-Chef Jassir Arafat erhalten. Von 2007 bis 2014 war Peres Staatspräsident.

Seit Ende seiner Amtszeit ist er weiter aktiv im öffentlichen Leben Israels, etwa in seiner Organisation Peres Center for Peace, die für eine Friedensregelung in Nahost kämpft.

ust/jj (afp, rtr, ap, dpa)