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Ban: "Drogen führen zu Gewalt"

26. Juni 2012

Ein neuer UN-Bericht zeigt, dass es Drogensucht in immer mehr Formen und immer mehr Ländern gibt. Politiker schlagen Alarm: Drogen gefährden den Kampf gegen Armut, Hunger und Gewalt.

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Eine Hand hält einen Streifen Papier, auf dem sich Heroin befindet - daneben liegt eine Spritze (Quelle: Thomas N. Portfolio)
Bild: fotolia/Thomas N

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach bei der Vorstellung des neuen Weltdrogenberichts in New York von einer internationalen Herausforderung. Der Handel mit Drogen führe zu unvorstellbarer Gewalt und Korruption und gefährde ganze Staaten. Gerade in Afrika könne die organisierte Kriminalität die Demokratiebemühungen untergraben, so Ban. In Lateinamerika habe die vom Drogenhandel ausgelöste Gewalt besonders erschreckende Ausmaße angenommen.

Dem Bericht zufolge ist Rauschgift in den Entwicklungsländern auf dem Vormarsch, während der Konsum in den Industrieländern gleich hoch bleibt. So gebe es in Westafrika, durch das Kokain aus Lateinamerika nach Europa geschmuggelt wird, einen steigenden Konsum der Droge. In Europa und Nordamerika gehe der Kokain-Konsum zurück, während er in Südamerika, Australien und Teilen von Afrika und Asien steige.

Konsum chemischer Drogen steigt

Auch würden weltweit immer mehr künstliche chemische Drogen eingenommen. Allein in China gibt es nach offiziellen Angaben inzwischen eine Million Heroinsüchtige. Realistisch geschätzt liege die Zahl aber wohl eher bei 2,4 Millionen, sagten Experten der UN. Sie warnten davor, dass bis zum Jahr 2100 die Zahl der Menschen, die Drogen probieren, von jetzt 230 Millionen auf 300 Millionen steigen könnte.

Drogensüchtiger setzt sich eine Spritze Heroin (Foto: dpa)
Weltweit immer mehr HeroinsüchtigeBild: picture-alliance/dpa

Der weltweite Drogenkonsum ist nach den Daten der Vereinten Nationen seit Jahren etwa konstant. 27 Millionen Menschen sind drogensüchtig - einer von 200 Erdbewohnern. Rund 200.000 sterben jährlich an den Folgen der Sucht.

hf/gmf (afpd, dpa, kna)