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Aus G7 wird G8

Rolf Wenkel27. Juni 2002

Der russische Präsident Wladimir Putin ist zwar einen Tag später als die anderen Gipfelteilnehmer im kanadischen Bergort Kananaskis eingeschwebt, dennoch spielte Russland die Hauptrolle am ersten Gipfeltag.

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Nicht länger am Katzentisch: <br>Wladimir PutinBild: AP

Russland wird im Jahr 2006 Vollmitglied werden in der G8. Das wurde nach einer sehr intensiven Diskussion beschlossen. Das bedeutet, dass die Bundesrepublik Deutschland nicht im Jahr 2006 den Vorsitz übernehmen wird, sondern im Jahr 2007. Im Jahr 2006 wird Russland also erstmals Gastgeber eines G8-Treffen sein, der Ritterschlag für Präsident Putin sozusagen, der bislang ja nur an den politischen Konsultationen beteiligt, von den Wirtschaftsgesprächen dagegen ausgeschlossen war.

Zudem kann Russland mit enormen Mitteln zur Entsorgung seiner radioaktiven Materialien rechnen. Mittel, die man am besten mit "Zehn plus zehn auf zehn" umschreibt: Zehn Milliarden Dollar von den USA plus zehn Milliarden von den übrigen Teilnehmerstaaten, verteilt auf zehn Jahre.

In einer gemeinsamen Erklärung der G8 zur Transportsicherheit heißt es, die Attacken des 11. September hätten die kritische und empfindliche Natur der internationalen Transportsysteme aufgezeigt. Wenn die Weltwirtschaft florieren solle, müsse dieses System den sicheren Fluss von Waren und Dienstleistungen garantieren und sicher sein für alle Reisenden. Dazu wurde ein umfangreicher Katalog von Maßnahmen beschlossen, deren Umsetzung eine von der G8 einzusetzende Expertengruppe alle sechs Monate überprüfen soll.

Und noch eine Entscheidung ist in trockenen Tüchern, die im Vorfeld des Gipfels schon erwartet worden war: Die G8 packen auf die Entschuldungsinitiative für die am stärksten verschuldeten Länder noch einmal eine Milliarde Dollar drauf. Diese Initiative war 1999 auf dem Gipfel in Köln auf Anregung Deutschlands und Großbritanniens beschlossen worden und hat diesen Ländern bislang eine Entlastung um rund 40 Milliarden Dollar gebracht.