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ASAP Rocky kommt vorübergehend frei

2. August 2019

Erst war noch von Fluchtgefahr die Rede. Der US-Musiker soll bei einer Schlägerei in Schweden einen 19-Jährigen mit einer Flasche geschlagen haben. ASAP Rocky selbst beteuert: Es war Notwehr.

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Schweden | Gerichtsverhandlung ASAP Rocky
Eine Gerichtszeichnung zeigt den Rapper (3. v. l.) während der VerhandlungBild: picture-alliance/dpa/TT NYHETSBYRÅN/A. Harvad

Im Prozess gegen den US-Rapper ASAP Rocky wegen Körperverletzung hat die Anklage eine sechsmonatige Haftstrafe gefordert. Er verstehe nicht, dass etwas anderes überhaupt zur Diskussion stehe, sagte Staatsanwalt Daniel Suneson vor Gericht in Stockholm. Das Urteil soll am 14. August fallen. Bis dahin kommen der Musiker und zwei seiner Begleiter aus der U-Haft frei.

Den drei Angeklagten wird vorgeworfen, einen 19-Jährigen geprügelt, getreten und mit einer Flasche geschlagen zu haben. ASAP Rocky, der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heißt, war Ende Juni in der schwedischen Hauptstadt nach einem Konzert an einer Schlägerei beteiligt. Mayers, einer seiner Leibwächter und ein weiterer Begleiter müssen sich deshalb vor Gericht verantworten.

Sweden Rapper ASAP Rocky
Unterstützer fordern mit Plakaten vor dem Untersuchungsgefängnis in Stockholm Freiheit für ASAP RockyBild: picture-alliance/AP Photo/F. Persson

Videoaufnahmen zeigen, wie der Rapper einen jungen Mann zu Boden schleudert und auf ihn einschlägt. Der New Yorker Musiker führte in dem Prozess jedoch ins Feld, er sei von dem Kläger belästigt und provoziert worden. Und er veröffentlichte einen anderen Mitschnitt, der seine Version untermauern sollte.

USA ASAP Rocky
Erfolgreicher Rapper: ASAP RockyBild: picture-alliance/dpa/L. Gillieron

Mayers bot an, im Falle einer Verurteilung gemeinnützige Arbeit zu leisten. "Sie wissen, wo ich lebe, Sie haben meine Kontaktdaten und die meines Anwalts", sagte er. Wenige Tage nach der Schlägerei war er festgenommen worden und saß seither in Untersuchungshaft, weil nach Ansicht des Gerichts Fluchtgefahr bestand.

Der Vorfall sorgte international für Aufsehen. Nicht nur Fans und Kollegen aus der Musikszene setzten sich für ASAP Rocky ein - sogar US-Präsident Donald Trump ging auf Konfrontationskurs mit der schwedischen Regierung. Er entsandte ausgerechnet einen Experten für Geiselnahmen, der sich für die US-Amerikaner einsetzen sollte.

"Komm nach Hause!"

Nach der Freilassung forderte Trump den Rapper auf, "so bald wie möglich nach Hause" zu kommen. Er wiederholte dazu die Abkürzung ASAP, die Teil von dessen Künstlernamen ist. ASAP bedeutet gewöhnlich "as soon as possible", also: umgehend.

jj/qu (dpa, afp)