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Safari für Windows

12. Juni 2007

Apple bringt Bewegung in die Browserszene: Der bisher nur für den Mac verfügbare Safari soll auch für Windows angeboten angeboten werden. Eine Beta-Version steht schon jetzt zum kostenlosen Download bereit.

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Steve Jobs, Quelle: AP
Steve Jobs (Archivbild)Bild: AP

Mit einer Windows-Variante seines Internet-Browsers Safari will die US-Firma Apple dem Internet Explorer von Microsoft die Marktführerschaft streitig machen. Apple-Chef Steve Jobs stellte die neue Safari-Version, die unter den Microsoft-Betriebssystemen Windows XP und Vista läuft, am Montag (Ortszeit, 11.6.07) auf der jährlichen Entwickler-Konferenz seines Unternehmens in San Francisco vor.

"Schnell und intuitiv"

Mit iTunes ist Apple auch auf Windows erfolgreich, Quelle: AP
Mit iTunes ist Apple auch auf Windows erfolgreichBild: picture-alliance/dpa

"Was wir haben, ist der innovativste Browser der Welt und der schnellste Browser unter Windows", sagte Jobs. Safari könne Webseiten doppelt so schnell darstellen wie andere Programme. "Wir denken, dass Windows-Anwender ziemlich beeindruckt sein werden, wenn sie sehen wie schnell und intuitiv das Surfen mit Safari sein kann", sagte Jobs. "Viele hundert Millionen Windows-Anwender setzen bereits iTunes ein und wir freuen uns, sie auch vom überlegenen Browsererlebnis von Safari zu überzeugen."

In der Windows-Welt ist bislang der Internet Explorer von Microsoft der mit Abstand führende Browser. Der Internet Explorer wird auf 78 Prozent aller Computer weltweit verwendet, während der Safari-Browser, den es bislang nur für die Macintosh-Computer von Apple gab, einen Marktanteil von rund fünf Prozent hat. Der alternative Browser Firefox hält 15 Prozent Marktanteil.

In Verbindung mit webbasierten Anwendungen wie der Textverarbeitung Google Docs könnte mit Safari ein Software-Ökosystem aufgebaut werden, um Produkten von Microsoft und anderen Konkurrenz zu machen.

Noch keine Tabs

Als besonderer Vorteil von Safari gilt die umfassende Unterstützung von aktuellen Web-Standards wie CSS mit seinen Anweisungen fürs Layout. Allerdings kennt Safari bislang noch nicht die Möglichkeit, mehrere Webseiten im gleichen Programmfenster zu öffnen. Dieses "Tabbed Browsing", bislang Bestandteil des Open-Source-Browsers Firefox wie des Internet Explorer 7.0 von Microsoft, soll jetzt ebenfalls eingeführt werden.

Safari soll Programmierern auch die Möglichkeit geben, Anwendungen für das neue Apple-Handy iPhone zu schreiben. "Einige Entwickler werden enttäuscht sein, dass sie nicht direkt Anwendungen schreiben können, die auf dem iPhone laufen", sagte Gene Munster, Analyst von Piper Jaffray & Co.

Doch mit der Ankündigung, auch Programme, die nicht aus dem Hause Apple stammen, auf dem iPhone zuzulassen, schwächte Jobs die bisherige Haltung des Konzerns ab. Ursprünglich wollte Apple wegen Sicherheitsbedenken das iPhone so bauen, dass es keine Programme von anderen Anbietern unterstützt.

Neues Betriebssystem

Apple wird das iPhone am 29. Juni in den USA zusammen mit dem Telekomriesen AT&T auf den Markt bringen. Ein Starttermin für Europa steht noch nicht exakt fest. Im Januar hatte Steve Jobs angekündigt, das iPhone im vierten Quartal 2007 auch in Europa einzuführen. Unklar ist weiterhin, ob Apple für Europa nur einen Telekomkonzern als Partner auswählt oder das iPhone mit mehreren Providern vertreiben wird.

Eine Test-Version von Safari 3 für Windows wurde zum kostenlosen Download im Internet bereitgestellt. Das fertige Programm soll es im Oktober geben, wenn Safari 3 als Bestandteil des neuen Mac-Betriebssystems Mac OS X "Leopard" erscheinen wird. In den Mittelpunkt seiner Rede vor den Entwicklern stellte Jobs die neuen Features dieses Systems, das wegen der Markteinführung des "iPhones" auf den Herbst verschoben wurde. Zu den Neuerungen gehört ein neuer Desktop für den Mac. Das "Dock" am Bildschirmrand bekommt die Möglichkeit, Dateien in Form von "Stacks" (Stapeln) intuitiv anzuordnen. Eine "Time Machine" soll für Backup-Zwecke die Rückkehr zu früheren Systemzustände erlauben.

Investoren zeigten sich enttäuscht von Jobs' Ankündigungen: Die Aktie von Apple fiel an der Technologiebörse Nasdaq in New York am Montagnachmittag um 4,30 Dollar auf 120,19 Dollar. Seit der Ankündigung des iPhones am 9. Januar 2007 hatte sich die Aktie um 46 Prozent verteuert. Vergangene Woche erreichte sie mit 127,61 Dollar ein Allzeithoch. (stu)