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Apple-Computer laufen jetzt auch mit Windows

6. April 2006

Apple-Computer laufen jetzt auch mit dem Betriebssystem Windows von Microsoft. Der Marktwert des Apple-Konzerns stieg nach der Ankündigung der Neuigkeit um etwa fünf Milliarden auf mehr als 57 Milliarden Dollar.

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Seit 30 Jahren der kreative Kopf bei Apple: Unternehmens-Mitbegründer Steve JobsBild: AP

Apple-Aktien schossen am Mittwoch (5.4.) in New York um fast zehn Prozent auf 67,21 Dollar in die Höhe und belebten den Technologiesektor. Das kalifornische High-Tech-Unternehmen hatte zuvor die Vorabversion der Software "Boot Camp" vorgestellt. Damit kann Windows XP direkt auf Macintosh-Rechnern mit Intel-Chips eingesetzt werden.

Kampf um Marktanteile

Kenner des Unternehmens, das am 1. April seinen 30. Geburtstag feierte, werteten den Schritt als große Chance für Apple, seinen Marktanteil auszubauen. Im vergangenen Jahr hielt Apple in den USA rund vier Prozent des PC-Marktes. Dell, der weltweit größte PC-Hersteller, liegt mit 34 Prozent Marktanteil in Führung. "Jeder zusätzliche Prozentpunkt bringt Apple-Chef Steve Jobs zwei Milliarden Dollar Umsatz und 30 Cent Gewinn pro Aktie", meint Bill Shope von der US-Bank J.P. Morgan. Mit der neuen Software würden die Hürden für einen Umstieg auf einen Mac erheblich gesenkt.

"Apple hat weder den Wunsch noch die Absicht, Windows zu verkaufen oder zu unterstützen", teilte Apple-Marketingchef Philip Schiller mit. "Da wir jetzt aber Intel-Prozessoren einsetzen, haben viele Kunden ihr Interesse bekundet, Windows auf der überlegenen Hardware von Apple laufen zu lassen." "Boot Camp" werde es für Windows-Anwender noch verlockender machen, auf den Mac zu wechseln, meinte Schiller.

Bestandteil von "Leopard"

Bislang war es nur einigen Hackern gelungen, das Microsoft-Betriebssystem erfolgreich auf der neuen Apple-Hardware zu installieren. Das Gros der Mac-Anwender konnte Windows nur unter dem Apple-Betriebssystem Mac OS über eine so genannte Emulation wie "VirtualPC" zum Laufen bringen, bei der eine Windows-Umgebung nachgebildet wurde. Diese Emulation lief jedoch deutlich langsamer als ein vergleichbarer Windows-PC.

Mit "Boot Camp" läuft die Microsoft-Software unmittelbar auf dem Mac und stellt auch alle notwendigen Windows-Treiber zur Verfügung, die man zum Beispiel zum Anschluss eines Druckers braucht. "Boot Camp" wird nach Unternehmensangaben auch Bestandteil von "Leopard", der nächsten großen Version des Apple-Betriebssystems Mac OS X. "Leopard" soll auf der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC im August erstmals gezeigt werden.

Apple hatte im Februar begonnen, mit dem Notebook MacBook Pro den ersten Computer mit einem Intel-Chip zu verkaufen, nachdem das Unternehmen zuvor stets auf Prozessoren von Motorola und IBM gesetzt hat. Inzwischen wurden auch die Modelle iMac und Mac mini auf die Intel-Architektur umgestellt. (mas)