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Rückschlag für IS-Miliz in Syrien

27. Dezember 2015

Das von den USA unterstützte Bündnis syrischer Kurden und arabischer Rebellen meldet im Kampf gegen den IS einen Erfolg. Eine Nachschubroute der Dschihadisten ist nun gekappt. Auch im Irak geraten IS-Kämpfer unter Druck.

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Kämpfer der kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG in Syrien (Archivfoto: EPA)
Kämpfer der kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG in Syrien (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/S. Suna

Kurdische und arabische Rebellenverbände haben in Nordsyrien den strategisch bedeutenden Tischrin-Staudamm aus der Hand der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zurückerobert. Die Überquerung des Flusses Euphrat sei nun unter Kontrolle der "Demokratischen Kräfte Syriens" (DFS), teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Sie bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort.

Die Transportstrecke über den Damm war eine wichtige Nachschubroute der sunnitischen IS-Kämpfer zwischen ihrer Hochburg Al-Rakka und den vom IS kontrollierten Gebieten westlich des Euphrats. Der Tischrin-Damm ist zudem eine der Hauptenergiequellen Nordsyriens.

Irakische Soldaten rücken in Ramadi vor (Foto: rtr)
Irakische Soldaten rücken in Ramadi vorBild: Reuters

Kampf um Ramadi

Auch im Irak gerät der IS unter Druck. Die Armee meldete im Kampf um die von den Dschihadisten gehaltene Provinzhauptstadt Ramadi, in der ursprünglich rund 300.000 Menschen lebten, Fortschritte. Nach Angaben eines Sprechers drangen Soldaten in das Regierungsviertel ein. Es gab heftige Gefechte. Erschwert wird der Vormarsch durch zahlreiche Sprengfallen, die die Extremisten ausgelegt haben.

Am Dienstag hatten Regierungstruppen mit internationaler Luftunterstützung einen Großangriff auf das Zentrum Ramadis begonnen. Dort sollen sich nach Schätzungen der USA etwa 350 IS-Kämpfer verschanzt haben. Die Eroberung der Provinzhauptstadt wäre ein bedeutender Erfolg des irakischen Militärs, das im Mai vom IS aus der vorwiegend von Sunniten bewohnten Stadt vertrieben worden war.

Ramadi - ganze Straßenzüge liegen in Trümmern (Foto: AP)
Ramadi - ganze Straßenzüge liegen in TrümmernBild: picture alliance/AP Photo

Neue Videobotschaft des IS-Chefs

Der Chef der IS-Miliz, Abu Bakr al-Bagdadi, rief am Samstag in einer ihm zugeschriebenen Audiobotschaft zu einem Aufstand in Saudi-Arabien auf und kündigte Anschläge in Israel an. Sollte sich die im Internet veröffentlichte 24-minütige Aufnahme als authentisch herausstellen, wäre sie seine erste seit sieben Monaten. Der selbsternannte "Kalif" erneuerte seine Drohungen Richtung USA und Europa, zudem warnte er Russland. Diese Staaten würden einen hohen Preis für ihre Angriffe auf den "Islamischen Staat" zahlen, meinte Bagdadi.

se/wl (afp, rtr, dpa)