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Anschlag auf Christen in Nigeria

7. August 2012

Bewaffnete haben in dem westafrikanischen Land eine Kirche überfallen und mindestens 16 Menschen erschossen. Das versprochene neue Konzept der Polizei scheint noch nicht zu fruchten.

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Ein gepanzertes Fahrzeug auf Patrouille in der Provinz (Foto: afp)
Nigerias Polizei auf Patrouille in BauchiBild: Getty Images/AFP

Die Angreifer waren in das Gotteshaus " Deeper Life Church" gestürmt, in dem sich Christen zum Gebet versammelt hatten. Dann eröffneten sie laut Augenzeugen das Feuer. Viele Gläubige wurden bei dem Überfall nahe der Stadt Okene im Bundesstaat Kogi in Zentralnigeria verletzt.

Polizei sucht Drahtzieher

Armeekommandeur Gabriel Olorunyomi erklärte, die genauen Umstände des Blutbads seien noch unklar. Anwohner vermuten, dass auch dieser Anschlag auf das Konto der radikal-islamischen Sekte Boko Haram geht. Die Islamisten überziehen das Land mit Terroranschlägen, ihr Hauptaugenmerk richten sie auf die christliche Minderheit im Norden Nigerias. Die Terrorgruppe will in dem mit rund 160 Millionen Menschen bevölkerungsreichsten Land Afrikas eine strenge Auslegung des islamischen Rechts einführen.

Aber auch andere islamistische Gruppen nehmen die Christen im Land immer wieder ins Visier. Erst vor vier Wochen waren bei Überfällen islamischer Nomadengruppen auf christliche Dörfer nahe der Stadt Jos insgesamt etwa 100 Menschen getötet worden.

Als Konsequenz aus den Anschlägen hatte Präsident Goodluck Jonathan angekündigt, den Kampf gegen den Terror ab sofort zu verschärfen. So sollen mobile Polizeieinheiten jetzt über zusätzliche Funkgeräte besser vernetzt sein. In den nördlichen Bundesstaaten würden zudem Hubschrauber bei der Verbrechensbekämpfung eingesetzt, sagte ein Behördensprecher.

se/sti (dapd, dpa, afp)