Angriff auf Militärs in Florida war Terrorakt
13. Januar 2020Am 6. Dezember hatte der saudi-arabische Luftwaffenoffizier auf dem US-Marinefliegerstützpunkt in Pensacola im Bundesstaat Florida drei US-Soldaten erschossen, acht weitere Amerikaner wurden verletzt. Der Täter wurde schließlich von Sicherheitskräften erschossen.
US-Justizminister William Barr sagte bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse am Montag in Washington vor der Presse: "Die Beweise zeigen, dass der Schütze durch dschihadistische Ideologie motiviert war." Noch bis zwei Stunden vor dem Angriff habe der Täter "anti-amerikanische, anti-israelische und dschihadistische Botschaften" in sozialen Medien veröffentlicht.
Der 21 Jahre alte saudische Luftwaffensoldat hielt sich zur Ausbildung in den USA auf. Barr führte weiter aus, die Untersuchung habe keine Beweise dafür ergeben, dass der Täter Unterstützer in den USA gehabt habe.
Saudische Militärschüler müssen USA verlassen
Allerdings sei bei 21 saudischen Soldaten, die in den USA ein militärisches Training durchlaufen, dschihadistisches und kinderpornographisches Material gefunden worden. Die Männer seien im Zuge der Ermittlungen zu der Attacke in Florida ins Visier der Ermittler geraten. In keinem der Fälle gehe es um eine Unterstützung des Angriffs vom 6. Dezember oder um ein Wissen über die Pläne des Täters, betonte Justizminister Barr. Zudem gebe es keine Beweise, dass sie Verbindungen zu Terrorgruppen hätten.
Die Militärschüler seien aus dem Ausbildungsprogramm genommen worden und würden umgehend nach Saudi-Arabien zurückkehren. Die Saudis selbst hätten entschieden, dass das Verhalten für angehende Offiziere unangebracht sei.
Pensacola in Florida ist ein wichtiges Ausbildungszentrum der Seestreitkräfte und Stützpunkt einer Kunstflugstaffel der US-Navy. Auf der Marinebasis im Süden der Vereinigten Staaten sind 16.000 Militärangehörige und mehr als 7000 Zivilisten stationiert. Nach Angaben der Navy befinden sich regelmäßig Militärangehörige verbündeter Streitkräfte zur Ausbildung an dem Standort.
qu/ie (dpa, afp)