1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Inflation in Deutschland gestiegen

3. Januar 2017

Die Teuerungsrate in Deutschland hat im Dezember deutlich zugelegt. Im Gesamtjahr blieb sie allerdings viel niedriger, als es die Europäische Zentralbank will.

https://p.dw.com/p/2VCTt
Viele Geldscheine Löhne 2015 kräftiger gestiegen als Inflation
Bild: picture-alliance/dpa/D. Reinhardt

Anziehende Preise für Energie lassen die Verbraucherpreise in Deutschland wieder etwas stärker steigen als vor Jahresfrist. Für 2016 errechnete das Statistische Bundesamt eine durchschnittliche Inflationsrate von 0,5 Prozent, wie die Wiesbadener Behörde am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte die Teuerungsrate bei 0,3 Prozent gelegen - so niedrig wie im Jahr der Wirtschaftskrise 2009.

2016 entwickelten sich die Verbraucherpreise höchst unterschiedlich: Die Inflationsrate startete mit 0,5 Prozent im Januar, fiel in den Folgemonaten schwächer aus und rutschte im April gar ins Negative. Seit Mai zogen die Verbraucherpreise wieder an - zum Jahresende sogar deutlich.

Einen überraschend kräftigen Sprung gab es im Dezember: Zum Jahresende lag die jährliche Teuerungsrate bei 1,7 Prozent nach jeweils 0,8 Prozent im Oktober und November. Das ist der stärkste Anstieg seit Juli 2013.

Gestiegene Energiekosten

Hauptgrund dafür: Erstmals seit Herbst 2013 mussten Verbraucher für Tanken und Heizen wieder tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahresmonat. Energie war im Dezember 2016 um 2,5 Prozent teuer als vor Jahresfrist, als Sprit und Heizöl zeitweise extrem günstig waren.

Im Jahresverlauf 2016 hatte die Preisentwicklung bei Energie die Gesamtteuerung gedämpft. Noch im November war Energie etwa um 2,7 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Teurer als vor einem Jahr waren im Dezember auch Nahrungsmittel (plus 2,5 Prozent) und Wohnungsmieten (plus 1,5 Prozent).

Die nach europäischen Standards errechnete Inflationsrate (HVPI) für Deutschland betrug den Angaben zufolge 0,4 Prozent für das Gesamtjahr. Detaillierte Zahlen will das Bundesamt am 18. Januar veröffentlichen.

Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt mittelfristig für den gesamten Euroraum eine Inflation von knapp unter 2,0 Prozent an. Weil dieses Ziel seit Jahren verfehlt wird, versucht die EZB mit viel billigem Geld nachzuhelfen.

bea/hb (dpa, afp)