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Politik

Aachener Friedenspreis würdigt Flüchtlingshilfe

10. Dezember 2020

Im Fokus des diesjährigen Aachener Friedenspreises stehen das Schicksal von Flüchtlingen in Nordafrika und die Wohnungsnot in brasilianischen Metropolen.

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Aachener Friedenspreis 2020 Père Antoine Exelmans aus Marokko
Der katholische Priester Père Antoine Exelmans (Mitte) unterstützt Flüchtlinge in MarokkoBild: Privat

Der französische Priester Antoine Exelmans und das brasilianische Menschenrechtszentrum Gaspar Garcia sind mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet worden. Wegen der Corona-Pandemie wurde der Preis in diesem Jahr erstmals online verliehen, Der Aachener Friedenspreisverein veröffentlichte ein Video der Vergabe auf seiner Homepage. Für die Ehrung wurde nicht wie sonst der Antikriegstag am 1. September gewählt, sondern der internationale Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.

Exelmans arbeitet an der algerischen Grenze 

Exelmans erhielt den Friedenspreis für seinen Einsatz für Migranten im marokkanischen Oujda. In dem Ort direkt an der algerischen Grenze biete der Menschenrechtler vor allem unbegleiteten Jugendlichen im Gemeindezentrum Notunterkunft, medizinische Versorgung und Beratung, erklärte der Friedenspreisverein. Unbegleitete Minderjährige seien auf ihrem Weg oftmals großen Gefahren ausgesetzt, sagte der Linken-Politiker Gregor Gysi in seiner Laudatio. Exelmans' Projekt "Vivre l'Espoir" ("Hoffnung leben") sei für sie "ein Ort des Verweilens, des Schutzes und der Perspektivfindung".

Aachener Friedenspreis 2020 Preisträger Zentrum für Menschenrechte Gaspar garcia
Das Zentrum für Menschenrechte Gaspar Garcia aus São Paulo ist der zweite Preisträger Bild: Foto: MISEREOR

Als zweiter Preisträger wurde das Menschenrechtszentrum Gaspar Garcia geehrt. Es leistet Einwohnern der brasilianischen Millionen-Metropole São Paulo rechtlichen Beistand, die von Zwangsräumungen und Vertreibungen bedroht sind. Das Menschenrechtszentrum habe bereits 13.000 Familien vor Obdachlosigkeit bewahrt und betreue rund 500 Obdachlose, erklärte Gysi: "Wenn der Staat nicht anders agiert als bisher, müssen wenigstens die Rechte der Armen und Ärmsten gestärkt werden."

Seit 1988 wird der Aachener Friedenspreis verliehen

Der Aachener Friedenspreis wird seit 1988 an Menschen und Gruppen verliehen, die für Frieden und Verständigung arbeiten. Der mit jeweils 2000 Euro dotierte Preis soll öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen und vor Repressionen und Gewalt schützen.

nob/rb (epd, kna)