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75.000 Dollar für den ersten Beatles-Vertrag

20. September 2015

Der allererste Plattenvertrag der legendären britischen Band brachte zwar nicht so viel ein, wie erhofft. Doch die Versteigerung in New York war ein Fest für betuchte Beatles-Fans.

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Beatles-Versteigerung: Der erste Vertrag (Foto: picture alliance /AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Mehr als 300 Schätze aus dem einstigen Hamburger Beatlemania-Museum kamen im Auktionshaus Heritage Auctions unter den Hammer. Der erste Plattenvertrag der Beatles, den die jungen Liverpooler vor 54 Jahren in Hamburg unterzeichneten, ist für 75.000 Dollar (66.000 Euro) versteigert worden. Allerdings war mit bis zu 150.000 Dollar gerechnet worden. Der sechsseitige Vertrag ging an einen anonymen Sammler, der online mitgeboten hatte. Mit Gebühren und Prämien muss der Käufer insgesamt 93.750 Dollar für das Dokument hinblättern.

Der Vertrag mit der Plattenfirma Polydor aus dem Jahr 1961 trägt die Unterschriften von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und dem damaligen Schlagzeuger Pete Best, der später durch Ringo Starr ersetzt wurde. Das Dokument stammt aus der Zeit, als die britische Band mit kleinen Club-Konzerten in Hamburg an ihrer Karriere bastelte. Die erste Single, die sie aufnahm, hieß "My Bonnie Lies Over the Ocean" und war die moderne Version eines Kinderliedes.

Ein Beatles-Konzert 1963: Die Band in ihrer endgültigen Besetzung (Foto: Getty Images)
Ein Beatles-Konzert 1963: Die Band in ihrer endgültigen Besetzung mit Ringo Starr am SchlagzeugBild: Getty Images/M. Webb

Veröffentlicht wurde der Song allerdings nicht unter dem Bandnamen "The Beatles", denn der Produzent hatte seine Zweifel, ob dieser Name auf dem deutschen Markt funktionieren würde. Stattdessen traten die Musiker unter dem Namen Tony Sheridan and the Beat Brothers auf. "My Bonnie" wurde kein Hit, verschaffte der Band in ihrer Heimatstadt Liverpool aber genügend Nachfrage, um den Plattenladenbesitzer Brian Epstein auf die vier Musiker aufmerksam zu machen. Er wurde ihr Manager und dank seiner Beziehungen nahmen die Beatles im folgenden Jahr - dieses Mal unter ihrem eigentlichen Bandnamen - ihren ersten Hit "Love Me Do" auf.

Auch andere Beatles-Erinnerungstücke wie eine Postkarte aus Hamburg, die Ringo Starr seiner Großmutter schickte, wurden in New York versteigert. Eine signierte Single-Platte von "Love Me Do" wechselte für 25.000 Dollar samt Gebühren den Besitzer. Auch eine von allen vier Beatles signierte Speisekarte von einem Besuch in Österreich im Jahr 1965 wurde angeboten, sowie Fotos, Autogramme, und auch Exotisches wie Bruchstücke der Fassade des Hamburger Star Clubs, in dem die Beatles 1962 auftraten. Die meisten der 300 Exponate brachten ein paar Hundert Dollar.

Der Star-Club in Hamburg (Foto: dpa)
Der legendäre Star-Club in Hamburg, der 1962 eröffneteBild: picture-alliance/dpa

Die Sammlung stammt größtenteils vom Beatles-Kenner Uwe Blaschke, der zahllose Erinnerungsstücke an die Liverpooler Band zusammengetragen hatte. Nach seinem Tod 2010 schloss kurze Zeit später auch das Beatlemania im Hamburger Stadtteil St.Pauli.

Der Vertrag, den die Beatles schließlich 1962 mit Epstein unterzeichneten, wird am 29. September in London versteigert. Das Auktionshaus Sotheby's rechnet mit einem Endgebot von bis zu 500.000 Pfund (684.000 Euro). Epstein, der oft als fünfter Beatle bezeichnet wurde, starb 1967 an einer Überdosis.

rb/ce (afp, ap, dpa)