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Gericht verurteilt Muslimbrüder

3. September 2013

Ein ägyptisches Gericht hat 52 Mitglieder der islamistischen Muslimbruderschaft verurteilt. Sie sollen Soldaten angegriffen haben. Unterdessen geht das Militär gegen militante Islamisten an der Grenze zu Israel vor.

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Gericht in Kairo (Foto: GIANLUIGI GUERCIA/AFP/Getty Images)
Bild: Gianluigi Guercia/AFP/Getty Images

Den Verurteilten wurde vorgeworfen, Mitte August Streitkräfte in Suez angegriffen zu haben. Es waren die ersten Urteile gegen Mitglieder der Organisation seit dem Sturz von Ex-Präsident Mohammed Mursi, selbst ein Muslimbruder, am 3. Juli.

Ein Angeklagter wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, 51 weitere Mitglieder der Bruderschaft zu je fünf Jahren. Mehrere Angeklagte wurden freigesprochen.

Der Sturz Mursis hatte zu einer Erhebung der Muslimbrüder gegen die Sicherheitskräfte und die Gegner des Präsidenten geführt. Das ägyptische Militär ließ die Proteste niederschlagen und inzwischen nahezu die gesamte Führungsriege der Muslimbrüder festnehmen. Auch eine Reihe von Fernsehsendern, die bereits unmittelbar nach dem Sturz vorübergehend abgeschaltet worden waren, wurde nun per Gerichtsbeschluss geschlossen. Darunter ist auch der ägyptische Ableger des Senders Al-Dschasira.

Ex-Präsident Mursi soll sich wegen Todes mehrerer Demonstranten bei Protesten seiner Gegner im Dezember 2012 vor Gericht verantworten.

Militär greift militante Islamisten an

Unterdessen hat die ägyptische Armee zwei mutmaßliche Verstecke militanter Islamisten an der Grenze zu Israel mit Kampfhubschraubern angegriffen. Augenzeugen berichteten, wie Soldaten auf Ziele in zwei Dörfern im Grenzgebiet feuerten. Die Dorfbewohner sagten, dabei seien insgesamt vier Zivilisten verletzt worden. Ein Sicherheitsbeamter bestätigte den Angriff. Nach Berichten des staatlichen ägyptischen Fernsehens wurden 15 Extremisten getötet.

Im Norden der Sinai-Halbinsel, die an Israel und den Gazastreifen grenzt, sind mehrere Islamisten-Gruppen aktiv. Seit dem Sturz Mursis durch das Militär haben sie ihre Angriffe auf die Sicherheitskräfte verstärkt. Vor zwei Wochen sollen mindestens 24 Polizisten auf dem Sinai getötet worden sein. Es war der blutigste Anschlag seit Jahren auf der Halbinsel. Die Polizei verhaftete dort am vergangenen Wochenende nach eigenen Angaben Adel Habara, den örtlichen Anführer der Terrorgruppe Al-Kaida.

de/nis (afp/dpa/rtr)