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Literatur

High Five: Berühmtheiten, deren Talent einst verkannt wurde

Antje Binder
11. Juli 2017

Die wenigsten Erfolgsgeschichten verlaufen so glatt, wie sie am Ende erscheinen. So manch großes Talent musste erst einmal viel Ablehnung und Kritik einstecken. Zum Beispiel Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling.

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Harry Potter Autorin J.K. Rowling
Bild: picture-alliance/dpa/E.Agostini

Sie ist eine der erfolgreichsten Kinderbuchautoren der Welt - und eine der reichsten. Dabei verlief die Erfolgsgeschichte von Joanne K. Rowling alles andere als glatt: Bevor sie durch die Harry-Potter-Reihe zu Weltruhm und zu einem Millionenvermögen kam, lebte sie eine Zeit lang als Sozialhilfeempfängerin und hielt sich nur mit Mühe über Wasser.

Obwohl sie schon als Kind Bücher liebte, Geschichten schrieb und von nichts anderem als einer Karriere als Schriftstellerin träumte, arbeitete Joanne K. Rowling nach dem Universitätsabschluss zunächst als Bürokraft, Übersetzerin und Archivarin für verschiedene Unternehmen und schrieb nur nebenbei. Bereits 1990 hatte sie während einer Zugfahrt die Idee zu Harry Potter, der Geschichte eines jungen Zauberers und seiner Erlebnisse im Internat.

Von Sozialhilfe zu Weltruhm

Doch es brauchte noch einige Jahre, bis das Manuskript fertig war. Der Tod ihrer Mutter, eine unglückliche gescheiterte Ehe und ein Kind kamen dazwischen. 1992 lebte Joanne K. Rowling als alleinerziehende, arbeits- und mittellose Sozialhilfeempfängerin in Edinburgh und fühlte sich, wie sie in einer Rede vor Harvard-Absolventen einmal sagte, wie "der größte Versager, den man sich vorstellen kann".

Von nicht weniger als zwölf Verlagen wurde ihr erster Roman "Der Stein der Weisen" abgelehnt. Und auch dem Londoner Verlag Bloomsbury war das Buch eigentlich nicht kommerziell genug. Einem Mitarbeiter war es zu verdanken, dass das Manuskript 1997 dennoch angenommen wurde. Er las das erste Kapitel seiner Tochter vor, die sofort nach dem zweiten verlangte.

Verstecktes Potenzial

Was Rowling allerdings für ihren ersten Roman bekam, war nicht mehr als ein Hungerlohn: Nur umgerechnet 2800 Euro erhielt sie für das Manuskript von "Der Stein der Weisen". Der Verlag empfahl ihr außerdem, weiter auf Jobsuche zu gehen, denn von ihren Honoraren als Kinderbuchautorin allein könne sie nicht überleben. Erst als die Rechte für ihr Erstlingswerk ein Jahr später für mehr als 100.000 Dollar von einem US-amerikanischen Verlag gekauft wurden, war klar, was für ein Potenzial hinter Joanne K. Rowling steckte.

Der Rest ist Literaturgeschichte. Sieben Harry-Potter-Bände erschienen in zehn Jahren. Sie wurden in Millionenauflage gedruckt, wurden in 73 Sprachen übersetzt. Die Bücher gewannen zahlreiche Preise, und auch die Verfilmungen spielten etliche Millionen ein.

Ablehnungen als Inspiration

Eine bittere Erinnerung daran, wie ihr Talent einst verkannt wurde, musste die Romanautorin im Jahr 2013 durchleben, als sie unter einem Pseudonym das Manuskript für ihren Kriminalroman "Der Ruf des Kuckucks" einreichte. Wieder reagierten die Verlage mit Absagen, darunter auch einige, die zuvor "Harry Potter" abgelehnt hatten. "Ein Schreibkurs könnte hilfreich sein", hieß es gar in einem Schreiben, das Joanne K. Rowling kürzlich mit Foto bei Twitter veröffentlichte. Nicht als Rache gegenüber dem Verlag, wie sie sagte, sondern als Inspiration für andere Autoren.

Welche Talente in der Vergangenheit noch unterschätzt wurden, erfahren Sie in unserem High-Five-Ranking.

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