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Zweimal Gold für Deutschlands Kanuten

Thomas Klein (sid, dpa)20. August 2016

Sebastian Brendel und Jan Vandrey gewinnen in einem spannenden Rennen Gold im Canadier-Zweier. Überlegen siegt der deutsche Kajak-Vierer der Männer. Der Frauen-Vierer holt Silber, und auch Ronald Rauhe darf sich freuen.

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Sebastian Brendel (r.) und Jan Vandrey jubeln über den Olympiasieg im Kajak-Zweier. Foto: Getty Images
Sebastian Brendel (r.) und Jan Vandrey jubeln über den Olympiasieg im Kajak-ZweierBild: Getty Images/E. Shaw

Was für ein Rennen! Erst auf den letzten Metern sichern sich Sebastian Brendel und Jan Vandrey die Goldmedaille im Canadier-Zweier. Vier Tage nach seinem Olympiasieg im Canadier-Einer gewinnt Brendel auch im Zweier Edelmetall. Gemeinsam mit Vandrey setzte sich Brendel auf der Lagoa Rodrigo de Freitas nach einem starken Schlussspurt gegen die Brasilianer Erlon de Souza Silva und Isaquias Queiroz dos Santos durch. Bronze ging nach 1000 Metern an Dmytro Iantschuk und Taras Mischtschuk aus der Ukraine. "Unser Endspurt ist gut gekommen. Das ist unglaublich. Großer Respekt an den Jungen", sagte Brendel in Richtung Vandrey. Der Youngster war nach dem Zieleinlauf überwältigt: "Ein bisschen nervös? Das war schon sehr aufregend."

Souveräner Start-Ziel-Sieg für Kajak-Vierer

Ganz überlegen zu Gold paddelte der deutsche Kajak-Vierer der Männer. Die Zweier-Olympiasieger Max Rendschmidt und Marcus Groß lagen mit ihren Bootskollegen Max Hoff und Tom Liebscher von Beginn an vorn und setzten sich nach 1000 Metern überlegen mit einem Vorsprung von knapp drei Sekunden vor den Booten aus der Slowakei und Tschechien durch."Ich habe relativ schnell keinen mehr neben mir gesehen", staunte Groß nach dem Rennen. "Ich hatte schon bei 500 Metern ein Grinsen im Gesicht." Ganz andere Emotionen zeigte Hoff: "Ich kann überhaupt nicht aufhören zu heulen. Es war ein absoluter Traum."

Die Paddler des deutschen Kajak-Vierer freuen sich über Gold. Foto: dpa-pa
Der Kajak-Vierer der Männer ließ den Konkurrenten nicht den Hauch einer ChanceBild: picture-alliance/dpa/S. Stache

Der Kajak-Vierer der Frauen gewann Silber. Sabrina Hering, Franziska Weber, Steffi Kriegerstein und Tina Dietze mussten sich nach 500 Metern nur dem Boot aus Ungarn geschlagen geben. Bronze ging an Weißrussland. Für Weber und Dietze war es nach Silber im Kajak-Zweier über 500 Meter bereits die zweite Medaille in Rio. "Wir sind super happy. Ich habe, glaube ich, mindestens fünfmal beschleunigt", sagte Dietze in der ARD und Weber meinte: "Ich bin super glücklich, muss aber auch gestehen, jetzt ist der Akku wirklich leer."

Auf die Tausendstel zeitgleich

Ronald Rauhe durfte sich zum Abschluss seiner olympischen Karriere über Bronze freuen. Der 34-Jährige belegte im Sprint-Finale des Kajak-Einers über 200 Meter auf die Tausendstelsekunden zeitgleich mit dem Spanier Raul Craviotto Platz drei hinter dem Briten Liam Heath und dem Franzosen Maxime Beaumont. "Ich habe meinen Namen zuerst nur auf der Vier gesehen und war einfach traurig", sagte Rauhe in der ARD: "Das war natürlich eine kleine Emotionsachterbahn. Mit Bronze abzuschließen, ist großartig." Für Rauhe war es seine vierte Medaille bei Olympischen Spielen. In Athen 2004 wurde er Olympiasieger im Kajak-Zweier. In Sydney (2000) gab es Bronze, in Peking (2008) Silber im Kajak-Zweier.

Starke Bilanz der Kanuten

Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) beendete damit die Olympischen Spiele in Rio mit vier Gold-, zwei Silber-Medaillen und einmal Bronze und übertraf damit die ohnehin ambitionierte Zielvorgabe von sechs Medaillen. Vier Olympiasieger hatte es für deutsche Kanuten zuletzt 2004 in Athen gegeben