Zwei Australier riskieren ihr Leben für Känguru-Waisen
Um sie herum loderten die Flammen. Doch Gary Wilson und Julie Willis verließen ihr Grundstück im Osten Australiens nicht. Statt vor den Buschbränden zu fliehen, kümmerten sie sich um verwaiste und verletzte Kängurus.
Tierpfleger aus Leidenschaft
Gary Wilson und Julie Willis teilen ihr Wohnzimmer gern mit ihren flauschigen Gästen. Seit 25 Jahren versorgt das Paar auf einem Grundstück in der australischen Gemeinde Wytaliba verwaiste Wildtier-Babys. Selbst als die Buschbrände Anfang November immer näher rückten, ließ das Paar seine Schützlinge nicht im Stich.
Kampf gegen das Flammenmeer
Das Feuer hatten schon das Grundstück der Tierretter erreicht, da beschlossen die beiden: "Wir bleiben hier und kämpfen." Mit Feuerlöschern und Wasserpumpen stellten sie sich den Buschbränden entgegen. Wie durch ein Wunder blieb ihr Haus von den Flammen verschont - und alle Tierbabys überlebten.
Gebeutelte Beuteltiere
Normalerweise kümmern sich die beiden Australier um Wildtier-Babys, deren Mütter überfahren wurden. Doch seit Beginn der Buschbrände hat sich die Zahl ihrer tierischen Gäste vervielfacht. Verletzte Kängurus, durstige Wombats und hungrige Ameisenigel finden den Weg ins Haus der Australier.
Rund um die Uhr hungrige Mäuler
Tierpfleger ist ein echter Vollzeitjob. Alle zwei bis vier Stunden brauchen Känguru-Babys eine Flasche Milch. Schon deshalb kam es für Gary Wilson und Julie Willis gar nicht in Frage, während der Brände ihr Haus zu verlassen. Wenn die kleinen Joeys - so nennen Australier die Känguru-Jungen - ausgewachsen sind, werden sie von ihren Pflegeeltern in die Wildnis entlassen.
Ehemalige Schützlinge kehren zurück
Jemand Zuhause? Ist ein Känguru erst einmal ausgewildert, kommt es für gewöhnlich nicht mehr zurück. Doch während der Brände suchten viele einstige Schützlinge Zuflucht bei Wilson und Willis. Die freuten sich natürlich über ein Wiedersehen - auch wenn es im Wohnzimmer langsam eng wurde.
Ein starkes Team
Für ihre Schützlinge opfern Julie Willis und Gary Wilson Zeit und Geld. Und wenn es sein muss, setzen sie sogar ihr Leben aufs Spiel. Doch wozu? "Wir glauben, es ist die Sache wert", sagt Julie Willis. "Wir kümmern uns um unsere Babys - egal ob es Kängurus, Schnabeligel oder Wombats sind."