Zittern im Mittleren Westen
Bis zu minus 40 Grad Celsius, Verkehrschaos, geschlossene Schulen: Große Teile der USA werden von einer arktischen Kältewelle heimgesucht. Die eisigen Temperaturen haben bereits erste Todesopfer gefordert.
Ausnahmezustand im Herzen Amerikas
Die Kältewelle trifft vor allem den Mittleren Westen der USA, wo in der Nacht zum Donnerstag Temperaturen von fast minus 40 Grad Celsius gemessen wurden. In der Millionenmetropole Chicago könnte es heute bei erwarteten minus 33 Grad Celsius kälter werden als in Teilen der Antarktis. In den Bundesstaaten Illinois, Minnesota und Wisconsin wurde der Katastrophenfall ausgerufen.
"Lebensbedrohliche" Kälte
Handschuhe, Mützen und Essen für die Wohnungslosen in Minneapolis: Nicht nur für Menschen ohne Dach über dem Kopf bringen die extremen Temperaturen "lebensbedrohliche" Bedingungen mit sich, wie der Nationale Wetterdienst (NWS) warnt. Bürgern im Bundesstaat Illinois wurde empfohlen, "tiefe Atemzüge" zu vermeiden. Wie der Sender ABC berichtete, starben bereits acht Menschen an den Folgen der Kälte.
Nichts geht mehr
Trotz Räumungsaktionen wie dieser in der US-Stadt Bismarck ist der Verkehr vielerorts zum Erliegen gekommen. Bis Mittwochabend fielen mehr als 3000 Flüge aus, das Bahnuntenehmen Amtrak strich alle Zugverbindungen von und nach Chicago. Der US-Postdienst kündigte an, in Teilen des Mittleren Westens seine Arbeit einzustellen. In zahlreichen Bundesstaaten bleiben Schulen und Universitäten geschlossen.
Arktische Winde
Verantwortlich für die Kälte sind kalte Westwinde, die sich vom sogenannten Polarwirbel gelöst haben, der normalerweise über dem Nordpol kreist. Wird der Wirbel abgeschwächt, kann die arktische Luft in niedrigere Bereiche vordringen. Einer These zufolge könnte der Klimawandel für die Abspaltung verantwortlich sein. In den USA sorgen die Winde für Eiswüsten wie hier am Michigansee.
Tauwetter am Wochenende
Nicht jeder will sich den Spaß durch die eisigen Temperaturen verderben lassen. Ein Aufenthalt in der Sauna, um den Kreislauf zu trainieren, ist mit Blick auf die kommenden Tage keine schlechte Idee. Am Sonntag sollen die Temperaturen an vielen Orten um mehr als 30 Grad in die Höhe schießen.
Der Winter ist zurück
Auch Teile Deutschlands sind von Minusgraden, Frost und starkem Schneefall betroffen. Laut Deutschem Wetterdienst sollen am heutigen Donnerstag wieder bis zu fünf Zentimeter Schnee fallen. Nicht überall wirkt die weiße Pracht so idyllisch wie hier in Köln. In Rheinland-Pfalz kam es zu zahlreichen Unfällen, am Flughafen Köln/Bonn musste der Flugverkehr zwischenzeitlich eingestellt werden.