Zehntausende fordern freies Katalonien | Aktuell Europa | DW | 11.09.2021

Lernen Sie die neuen DW-Seiten kennen

Werfen Sie schon jetzt einen Blick auf die Beta-Version der künftigen DW-Seiten. Mit Ihrer Meinung können Sie uns helfen, dw.com weiter zu verbessern.

  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages
Anzeige

Spanien

Zehntausende fordern freies Katalonien

In der kommenden Woche sind neue offizielle Gespräche zur Zukunft der spanischen Region Katalonien geplant. Zehntausende Katalanen machten in Barcelona deutlich, was sie erwarten.

Spanien Barcelona | Nationalfeiertag Katalonien La Diada

"Freiheit" verlangen die Demonstranten in Barcelona

Die Demonstration in Barcelona stand unter dem Motto: "Wir werden für die Unabhängigkeit kämpfen und gewinnen." Der Protest fand wie jedes Jahr am Nationalfeiertag Diada in Katalonien statt. An dem Marsch durch die zweitgrößte Stadt Spaniens beteiligten sich nach Angaben der separatistischen Bürgerbewegung Katalanische Nationalversammlung etwa 400.000 Menschen. Die Polizei sprach dagegen nur von 108.000 Teilnehmern. In jedem Fall waren weitaus weniger Menschen auf den Straßen als auf dem Höhepunkt der Unabhängigkeitsbewegung  2014. Damals versammelten sich in Barcelona bei der Demonstration zur Diada 1,8 Millionen Menschen. 

Spanien Barcelona | Nationalfeiertag Katalonien La Diada

Andere Separatisten tragen Banner mit der Aufschrift "Unabhängigkeit" durch die katalanische Metropole

Das Verhältnis zwischen der wirtschaftlich starken Industrie- und Touristikregion Katalanien und der Zentralregierung in Madrid ist seit einigen Jahren extrem gespannt. Am 1. Oktober 2017 organisierten die Separatisten eigenmächtig ein Referendum zur Unabhängigkeit. In der Folge stürzte Spanien in eine schwere politische Krise. Die damalige konservative Zentralregierung setzte die Regionalregierung in Katalonien ab und stellte Anführer der Unabhängigkeitsbewegung vor Gericht. Regionalregierungschef Carles Puigdemont und einige Mitstreiter flohen ins Ausland. Neun Unabhängigkeitsbefürworter wurden zu Haftstrafen zwischen neun und 13 Jahren verurteilt.

Spanien Barcelona | Ein Mädchen mit der Flagge der Separatisten

Die Flagge der Separatisten - fast zu schwer für das kleine Mädchen

In der kommenden Woche sollen die Gespräche zwischen der Regierung in Madrid und der separatistischen Regionalregierung nun offiziell wieder aufgenommen werden. Der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte die Verurteilten im Juni begnadigt. Am Samstag schrieb der Regierungschef im Onlinedienst Twitter, er wolle beim anstehenden Dialog mit der katalanischen Regionalregierung jenes, "was uns vereint", voranbringen und positive Ergebnisse für Katalonien erreichen.

Zwei Forderungen der Katalanen 

Die Separatisten haben zwei zentrale Forderungen: die Begnadigung sämtlicher Protagonisten der Unabhängigkeitsbewegung sowie ein neues Referendum über die Unabhängigkeit, das dieses Mal mit der Zustimmung der Zentralregierung stattfinden soll. Beide Anliegen wies die Regierung in Madrid bislang strikt zurück.

Zuletzt verschärften sich die Spannungen noch dadurch, dass die spanische Regierung Pläne zur Erweiterung des Flughafens von Barcelona auf Eis gelegt hat. Begründet wurde der Schritt mit einem "Mangel an Vertrauen" in die katalanische Regionalregierung.

se/fw (afp, dpa)

Die Redaktion empfiehlt