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Zehntausende flüchten vor Hurrikan "Ida"

29. August 2021

Der Hurrikan "Ida" ist im US-Bundesstaat Louisiana auf Land getroffen. Der Wirbelsturm gilt als sehr gefährlich. Als er die Küste erreichte, wurden Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde gemessen.

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USA Hurrikane "Ida" in New Orleans
"Ida" ist einer der stärksten Hurrikans der vergangenen JahrzehnteBild: Gerald Herbert/AP Photo/picture alliance

Ein Hurrikan dieser Stärke verursacht nach Aussage von Vertretern des Nationalen Hurrikanzentrum (NHC) zufolge in der Regel an Land "katastrophale Zerstörung". Das NHC warnte zudem vor einer sehr hohen Flutwelle in der Region und massiven Regenfällen, die zu Überschwemmungen führen würden.

Louisianas Gouverneur John Bel Edwards aktivierte wegen des Hurrikans die Nationalgarde mit 5000 Soldaten. Die Katastrophenschutzbehörde flog Helfer und Vorräte in die Region, die Küstenwache stationierte zahlreiche Hubschrauber und Boote für den bevorstehenden Rettungseinsatz. Edwards warnte, "Ida" werde in Louisiana einer der stärksten Stürme seit 1850 sein. Viele Bewohner von New Orleans und anderen Städten versuchten in Panik, die Region zu verlassen. Die Behörden verhängten für mehrere Regionen für alle Anwohner, die nicht bereits in andere Landesteile geflohen sind, aus Sicherheitsgründen eine Ausgangssperre. Gut eine Stunde nachdem der Hurrikan auf Land getroffen war, meldete die Einsatzzentrale der Großstadt New Orleans bereits "weit verbreitete Stromausfälle".

Lange Staus auf der Interstate 10 bei Slidell
Dem Hurrikan entfliehen: Lange Staus auf der Interstate 10 bei SlidellBild: Scott Threlkeld/The Times-Picayune/The New Orleans Advocate/AP/dpa/picture alliance

Erste Ausläufer des Sturmsystems hatten bereits am frühen Sonntagmittag (Ortszeit) die Küste südwestlich von New Orleans erreicht. Videos örtlicher Medien zeigen Überschwemmungen und heftige Windböen. Der NHC maß in einem küstennahen Feuchtgebiet südlich von New Orleans bereits ein um zwei Meter erhöhtes Wasserniveau. 

Anwohner befüllen Sandsäcke
Anwohner versorgen sich mit Sandsäcken Bild: Steve Helber/AP/dpa/picture alliance

Die amerikanischen Behörden riefen zehntausende Bürger auf, die Küstenregion am Golf von Mexiko zu verlassen. Auf den Autobahnen und anderen Straßen Richtung Norden bildeten sich lange Staus. An einigen Tankstellen gab es für Anwohner und Urlauber kein Benzin mehr.

USA Hurrikan «Ida» | US-Präsident Biden
US-Präsident Joe Biden informiert sich in der Koordinationsstelle für Katastrophenhilfe über getroffene Maßnahmen Bild: Manuel Balce Ceneta/dpa/AP/picture alliance

US-Präsident Joe Biden richtete sich in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung und kündigte die Entsendung hunderter Rettungshelfer an. Außerdem würden Trinkwasserreserven, Lebensmittel und Generatoren in die Krisenregion gebracht. 

USA | Anwohner schützen Fenster und Türen mit Brettern
Anwohner in Morgan City versuchen, Fenster und Türen ihres Hauses mit Brettern zu schützenBild: Adrees Latif/REUTERS

Am Sonntag vor genau 16 Jahren hatte der Hurrikan "Katrina" New Orleans heimgesucht. Mehr als 1800 Menschen waren 2005 ums Leben gekommen. 80 Prozent der Stadt wurden überschwemmt. Die Stadtverwaltung erließ dieses Mal eine Evakuierungsanordnung für Gebiete, die außerhalb des Deich- und Schleusensystems liegen, das die niedrig gelegene Stadt schützen soll.

Männer decken Fenster mit Brettern ab
Auch in New Orleans wurden die Fenster vieler Häuser mit Brettern abgedeckt Bild: Max Becherer/The Advocate/dpa/picture alliance

"Jeder hat Angst, weil es der Jahrestag von 'Katrina' ist und die Leute das damals nicht ernst genommen haben", sagte Austin Suriano, während er die Schaufenster der Uhrenwerkstatt seines Vaters in New Orleans mit Brettern zunagelte.

haz/qu/se (rtr, ap, afp)