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Gesellschaft

Zahl der Verkehrstoten historisch tief

25. Februar 2021

Das Corona-Virus hat die Mobilität in Deutschland kräftig ausgebremst - das hat nun auch einmal erfreuliche Folgen. Nur bei einem Verkehrsmittel sieht die Statistik weiter traurig aus.

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Ein PKW-Wrack liegt nach einem Frontalzusammenstoß an der Böschung neben der Straße
Ein Anblick, der sich 2020 deutlich seltener bot als in den Jahrzehnten davor Bild: Imago/7aktuell

Wegen der geringeren Mobilität im Corona-Jahr sind auf deutschen Straßen so wenig Menschen gestorben wie seit Anfang der 1960er Jahre nicht mehr. In Deutschland kamen im vergangenen Jahr 2724 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben und damit 10,6 Prozent weniger als 2019, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. "Damit erreichte die Zahl der Verkehrstoten den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor mehr als 60 Jahren."

Blick auf die leere A8 bei Ulm am Sonntag nach den Osterferien 2020. Üblicherweise stauen sich die Urlaubsrückkehrer hier kilometerweit.
Ein normales Bild von einer leeren Autobahn? Weit gefehlt. Das Foto wurde im vergangenen Jahr am Sonntag nach den Osterferien an der A 8 bei Ulm gemacht. In anderen Jahren ist an diesem Tag die Blechlawine hier vorprogrammiert.Bild: Imago Images/Hofer

Auch die Zahl der Verletzten sank, und zwar um 14,7 Prozent auf rund 328.000 Personen. "Dies alles ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass wegen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 auf deutschen Straßen deutlich weniger Kilometer zurückgelegt wurden als im Vorjahr", so die Statistiker weiter.

Regionale Unterschiede

Allerdings verzeichnete die in Wiesbaden ansässige Behörde regionale Unterschiede. So gab es unter anderem in Brandenburg, Berlin, Schleswig-Holstein und Bremen mehr Verkehrstote, in allen übrigen Bundesländern sank hingegen die Zahl der Todesopfer. Dabei wurden die stärksten Rückgänge in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bayern registriert.

Insgesamt nahm die Polizei 2020 rund 2,3 Millionen Unfälle auf - und damit knapp 16 Prozent weniger als im Jahr davor. Bei zwei Millionen Unfällen blieb es bei Sachschäden (minus 16,3 Prozent). 

Ein Mann fährt auf einem Elektrofahrrad. Pedelecs können hohe Geschwindigkeiten erzielen - nicht ungefährlich für die Radler.
Das Fahren eines Pedelecs macht Spass, ist aber nicht ganz ungefährlich, wie die aktuelle Unfallstatistik beweistBild: picture-alliance/dpa/T. Hase

19,1 Prozent mehr getötete Pedelecfahrer 

Detailliertere Ergebnisse zu den Unfallarten liegen den Statistikern für den Zeitraum Januar bis November 2020 vor. Demnach gab es den stärksten prozentualen Rückgang bei den Getöteten in Personenkraftwagen (minus 14,3 Prozent). Die Zahl der Todesopfer bei Motorradfahrern sank um 8,6 Prozent, diejenige der getöteten Fußgänger um 9,1 Prozent. Dagegen nahm die Zahl der getöteten Pedelecfahrer von Januar bis November um 19,1 Prozent zu.

sti/gri (afp, dpa, rtr, epd)