Wozu die ganze Farbenpracht?
Vor allem Vogelmännchen haben prächtige Farben - aber die Weibchen sind auch nicht ohne! Glamouröses Gefieder ist keine reine Männersache. Hier sind ein paar besonders hübsche Resultate der Evolution.
Aufgeplustert
Männliche Fregattvögel können ihren Kehlsack enorm aufblähen. Das sieht imposant aus und soll - klar - die Weibchen beeindrucken. Hat das Balzen geklappt, bleibt der Kehlsack auch während Nistplatzsuche und Nestbau leuchtend rot. Nach der Eiablage bildet er sich wieder zurück und ist dann eher orange gefärbt.
Auffällig wie ein Papagei
Nur männliche Vögel sind farbenprächtig? Stimmt nicht! Bei vielen Vogelarten gibt es überhaupt keinen Unterschied zwischen Männchen und Weibchen - sie sehen gleich aus. So wie diese hellroten Aras aus den tropischen Wäldern Südamerikas.
Geschlechtsdimorphismus
Bei anderen Vogelarten sind die Männchen tatsächlich sehr viel leuchtender als die Weibchen. Zum Beispiel beim Azurnaschvogel aus Mittelamerika. Wie leicht zu erraten ist: Der Vogel auf der rechten Seite ist das Männchen.
Komplett anders
Manchmal sehen Männchen und Weibchen gar nicht so aus, als würden sie zurselben Art gehören. Bei der Feuerrückentangare ist der Mann schwarz mit einem scharlachroten Hinterteil. Die Vogeldame hingegen hat einen grauen Kopf, einen olivfarbene Rumpf und bräunliche Flügel.
Artenabhängig
Forscher aus Deutschland und Australien haben 6000 Sperlingsvogelarten unter die Lupe genommen. Sie wollten herausfinden, warum einige Vogelweibchen im Vergleich zu den Männchen extrem farblos aussehen und andere nicht.
Harte Konkurrenz
Je größer die Vogelart desto wahrscheinlicher ist es, dass auch das Weibchen sich farblich aufschmückt. Große Vögel werden seltener Beute von Fressfeinden und können sich bunte Farben eher leisten. Außerdem sind Vogelweibchen in den ressourcenreichen Tropen im allgemeinen eher bunter. Nicht nur Männchen konkurrieren um Weibchen, sondern Weibchen untereinander auch um Männchen, sagen die Forscher.
Balztanz
Vor allem bei den Paradiesvögeln geben sich die Männer viel Mühe, mögliche Partnerinnen zu beeindrucken - nicht nur mit Farben, sondern auch mit ungewöhnlich geformten, langen Schwanzfedern. So wie dieser Königs-Paradiesvogel. Er führt wie alle Paradiesvögel einen beeindruckenden Balztanz auf, bei dem er seine Schwanzfedern schwingt und sich wie ein Watteball aufplustert.
Eitel wie ein Pfau
Lange Federn? Da kann der Pfau ein Lied von singen! Um seine Henne zu umwerben, stellt er seine Federn zu einem Rad auf und schwenkt sie eindrucksheischend hin und her. Ursprünglich stammen Pfaue aus Indien und Sri Lanka.
König über alle Geier
Der Königsgeier aus Südamerika hat eigentlich ein unauffälliges weiß-grau-schwarzes Gefieder. Sein kahler Kopf hingegen ist prächtig eingefärbt. Die Art bezog ihren Namen vermutlich aus der Angewohnheit des Vogels, andere, kleinere Geier an einem Kadaver zur Seite zu schieben und sich erst einmal selbst satt zu fressen.
Vögel mit Hörnern
Ja, das hier ist tatsächlich ein Vogel - ein Nashornvogel. Alle Nashornvogelarten haben ungewöhnlich geformte und gefärbte Schnäbel. Einige Arten werden wegen dieser Körperteile sogar bejagt.
Nur ein Star
In Deutschland sind Stare nicht unbedingt sehr farbenprächtig. Aber in anderen Teilen der Welt schon. Das hier ist ein Dreifarben-Glanzstar aus Ostafrika.
Bunte deutsche Vogelwelt
Bunte Vögel gibt es nur in den Tropen? Weit gefehlt! Auch in Deutschland geben sich einige Vögel Mühe, um aufzufallen. Zum Beispiel der Eisvogel. Schön, oder?
Wenn das Essen rot färbt
Flamingos sind nicht unbedingt rot, um Geschlechtspartner zu beeindrucken. Es ist eine Nebenwirkung von ihrem Essen, Shrimps und Plankton, die sie aus dem Schlamm herausfiltern. Die Farbstoffe in den Meerestieren geben Flamingos ihre rötliche Farbe.