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Wirtschaft verärgert über Spionage

2. Juli 2013

Das Ausmaß der Ausspähungen durch die USA und Großbritannien sei sehr erschreckend, meint der Bundesverband IT-Mittelstand. Deutsche Unternehmen sollten sich besser gegen Ausspähung schützen.

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Digital eye (Fotolia: #47981707); © Fotolia/Sergey Nivens
Symbolbild Cyber-AngriffBild: Fotolia/Sergey Nivens

Der Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi) hat als Reaktion auf die Ausspähungen von US- und britischen Geheimdiensten deutsche Unternehmen zu mehr Sicherheits-Anstrengungen aufgefordert. "Die Wirtschaft sollte IT-Sicherheit ganz oben auf die Agenda stellen. Durch Verschlüsselungsdienste kann zumindest technisch eine große Hürde gegen Ausspähung einfach erzielt werden", sagte der BITMi-Präsident Oliver Grün. "Auch sollten wir über europaweite Unternehmenskonsortien nachdenken, um der Übermacht der US-Wirtschaft ein Gegengewicht zu geben", schlug er vor. Er erinnerte an die Airbus-Uridee, mit der die Europäer in den 70er Jahren dem US-Konzern Boeing die Stirn bot. Es gelte, sich aus der Internet-Umklammerung der USA zu lösen. Grün plädierte zudem dafür, dass die Europäer die sogenannte Anti-FISA-Klausel, die die Herausgabe von Daten an Drittländer verbietet, wieder in die EU Datenschutzverordnung aufnimmt.-

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Heftig kritisierte  Grün des US-Spähprogramm "PRISM". Zwar seien ihm keine konkreten Fälle, in denen es dabei ganz gezielt und eindeutig um Wirtschaftsspionage ging bekannt. Allerdings würden betroffene Unternehmen oft nicht in der Öffentlichkeit darüber sprechen, wenn sie überhaupt Kenntnis davon erhielten.

Ausspähungen war keine Überraschung

Insgesamt überraschen Grün die US-Ausspähungen nicht. "Aufgrund der technischen Möglichkeiten, der Übermacht von US-basierten Internet-Diensten und auf Basis des Patriot Acts war Wirtschaftsspionage fast zu erwarten. Dies ist für uns keine Überraschung", sagte er. Das Ausmaß sei aber doch "erschreckend und überraschend". Unter Freuden tue man so etwas nicht. Im Übrigen sehe sich die Wirtschaft auch von anderen Ländern Ausspähungen ausgesetzt. "Dort gibt es aber nicht diese Marktmacht an Internetdiensten und viele dieser Länder würden wir nicht als Freunde bezeichnen."

Der BITMi vertritt die mittelständischen Interessen in der Informationstechnik. Er repräsentiert nach eigenen Angaben mehr als 800 Firmen mit einem Umsatzvolumen von mehreren Milliarden Euro.    

iw/as (rtr)