Von Liebenden und Imkern geschätzt
15. Oktober 2015Die Winterlinde (Tilia cordata) ist zum Baum des Jahres 2016 gekürt worden. Bei einer Zeremonie im Berliner Zoologischen Garten erklärte Dr. Silvius Wodarz, Präsident der Stiftung "Baum des Jahres", dass diesmal ein Baum gewürdigt werde, der vielfältige Verwendungsmöglichkeiten habe und in der Mythologie eine bedeutende Rolle spiele. "Es gibt keinen Baum, der mehr mit der Liebe des Menschen verbunden ist und das alleine ist schon eine Kostbarkeit", so Wodarz.
Ihre große kulturgeschichtliche Rolle spiegele sich in traditionellen Liedern, Gedichten und Geschichten sowie in Ortsnamen wieder. Unter Gerichtslinden wurde jahrhundertelang Recht gesprochen. Oft bilden alte Linden das Zentrum der Dorfgemeinde.
Lecker: Lindenblütenhonig
Eine große Bedeutung hat die Winterlinde vor allem für die Honigproduktion. Da der Baum des Jahres 2016 ein Spätblüher ist - erst Ende Juni erstrahlt er im vollen Blütenglanz - ist der Honig, den die Bienen in dieser entscheidenden Phase sammeln ein reiner Lindenblütenhonig. Er ist der letzte Laubbaum, der im Sommer blüht, was zur Reinheit der Ernte beiträgt. Qualitativ folgt dann der Sommerblütenhonig - ein buntes Gemisch aus Gräsern und Kräutern.
Die Winterlinde ist in weiten Teilen Europas beheimatet - vom Atlantik bis nach Russland. In Deutschland kommt sie sowohl in Flussauen als auch in den Mittelgebirgen oder im Flachland vor. Der Baum wird in der Regel nur etwa 15 bis 20 Meter hoch.
Im Vergleich: Die Sommerlinde kann doppelt so hoch wachsen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Die Sommerlinde hat herzförmige Blätter von der Größe einer Untertasse. Die Blätter der Winterlinde sind kreisrund und deutlich kleiner.
fs/uh (epd/Baum-des-Jahres.de)