Wie Agrarkonzerne die Landwirtschaft kontrollieren
Früher konnten Bauern frei über ihr Saatgut verfügen. Heute aber kontrollieren große Agrarkonzerne den Saatgut-Handel. Das gefährdet nicht nur die Existenz der Bauern, sondern auch die Ernährung der Weltbevölkerung.
Wie Agrarkonzerne die Landwirtschaft kontrollieren
Früher konnten Bauern frei über ihr Saatgut verfügen. Heute aber kontrollieren große Agrarkonzerne den Saatgut-Handel. Das gefährdet nicht nur die Existenz der Bauern, sondern auch die Ernährung der Weltbevölkerung.
Seit Jahrtausenden wird Saatgut Saatgut (n., nur Singular) kleine Teile einer Pflanze, aus denen neue Pflanzen wachsen geteilt, getauscht etwas tauschen jemandem etwas geben und dafür etwas anderes bekommen und verkauft. Pflanzen verändern sich und neue Arten entstehen, die perfekt an ihre Umwelt angepasst angepasst so verändert, dass es gut zu den Umständen oder der Situation passt sind. Aber genau das ist ein Grund dafür, dass Bauern heute nicht mehr frei über über etwas verfügen hier: mit einer Sache machen können, was man will ihr Saatgut verfügen über etwas verfügen hier: mit einer Sache machen können, was man will dürfen. Seit den 1990er-Jahren des letzten Jahrhunderts gelten in vielen Ländern Gesetze zum Schutz industriell Industrielle Revolution (f., nur Singular) eine Epoche (etwa vom Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts), die zu einem tiefgreifenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel in Europa führte gezüchteter etwas züchten Tiere oder Pflanzen einer Art haben und dafür sorgen, dass sie sich vermehren Pflanzen.
Viele Bauern dürfen ihr Saatgut deshalb nicht mehr miteinander teilen, sondern müssen es von großen Agrarkonzernen Agrarkonzern, -e (m.) eine große Firma, die landwirtschaftliche Produkte herstellt kaufen. Auch das Saatgut aus diesen Ernten dürfen sie meist nicht mit anderen tauschen, es nicht einmal aufbewahren etwas auf|bewahren etwas behalten, um es später zu benutzen und im nächsten Jahr verwenden. So kontrollieren etwas kontrollieren hier: die Macht/die Kontrolle über etwas haben vier Konzerne – Bayer, Corteva, ChemChina und Limagrain – die Hälfte des Saatguts auf der ganzen Welt.
Das hat nicht nur Einfluss auf die Situation der Bauern, sondern auch auf die Umwelt: Die Vielfalt Vielfalt (f., nur Singular) die Tatsache, dass es viel Unterschiedliches von etwas gibt der Nutzpflanzen Nutzpflanze, -n (f.) eine Pflanze, die man für einen praktischen Zweck benutzt ist im letzten Jahrhundert um drei Viertel gesunken. Viele der industriell gezüchteten Pflanzen sind nicht gut an ihre Umgebung angepasst. Stattdessen muss die Landwirtschaft an die Pflanzen angepasst werden. Zum Beispiel müssen die Bauern Dünger Dünger (m., nur Singular) ein Mittel, durch das Pflanzen schneller wachsen (Verb: etwas düngen) der Agrarkonzerne verwenden, damit die Pflanzen gut wachsen. Trotzdem steigt das Risiko von Missernten Missernte, -n (f.) eine sehr schlechte Ernte .
Eigentlich sollte die industrielle Landwirtschaft die Ernährung Ernährung (f., nur Singular) hier: die Tatsache, dass jemand genug zu essen bekommt der Weltbevölkerung sichern, doch nun scheint sie sie sogar zu gefährden jemanden/etwas gefährden jemanden/etwas in Gefahr bringen . Inzwischen gründen Menschen in allen Teilen der Welt Netzwerke Netzwerk, -e (n.) hier: Menschen, die etwas gemeinsam organisieren oder nutzen , in denen Bauern Saatgut frei miteinander teilen und tauschen. Für Professor Jack Kloppenburg, der sich sich engagieren hier: aktiv sein; viel für ein bestimmtes Ziel tun für das Netzwerk OSSI (Open Source Seed Initiative) engagiert sich engagieren hier: aktiv sein; viel für ein bestimmtes Ziel tun , ist das der richtige Weg: „Die Menschen müssen sich selbst ernähren können – und es muss ihnen wieder erlaubt sein, das zu tun.“
Wie Agrarkonzerne die Landwirtschaft kontrollieren
Agrarkonzern, -e (m.) — eine große Firma, die landwirtschaftliche Produkte herstellt
etwas kontrollieren — hier: die Macht/die Kontrolle über etwas haben
über etwas verfügen — hier: mit einer Sache machen können, was man will
Saatgut (n., nur Singular) — kleine Teile einer Pflanze, aus denen neue Pflanzen wachsen
jemanden/etwas gefährden — jemanden/etwas in Gefahr bringen
Ernährung (f., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass jemand genug zu essen bekommt
etwas tauschen — jemandem etwas geben und dafür etwas anderes bekommen
angepasst — so verändert, dass es gut zu den Umständen oder der Situation passt
Industrielle Revolution (f., nur Singular) — eine Epoche (etwa vom Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts), die zu einem tiefgreifenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel in Europa führte
etwas züchten — Tiere oder Pflanzen einer Art haben und dafür sorgen, dass sie sich vermehren
etwas auf|bewahren — etwas behalten, um es später zu benutzen
Vielfalt (f., nur Singular) — die Tatsache, dass es viel Unterschiedliches von etwas gibt
Nutzpflanze, -n (f.) — eine Pflanze, die man für einen praktischen Zweck benutzt
Dünger (m., nur Singular) — ein Mittel, durch das Pflanzen schneller wachsen (Verb: etwas düngen)
Missernte, -n (f.) — eine sehr schlechte Ernte
Netzwerk, -e (n.) — hier: Menschen, die etwas gemeinsam organisieren oder nutzen
sich engagieren — hier: aktiv sein; viel für ein bestimmtes Ziel tun