Wer kann Deutschland regieren?
In Deutschland gibt es zwei Monate nach der Bundestagswahl immer noch keine neue Regierung. Der Bundespräsident versucht nun, eine Lösung zu finden. Es gibt drei Möglichkeiten, wie es weitergehen kann.
Am 24. September 2017 wurde in Deutschland gewählt. Doch auch zwei Monate später konnte noch keine neue Regierung gebildet eine Regierung bilden dafür sorgen, dass eine Regierung entsteht werden. Lange schien es, dass die Unionsparteien Unionsparteien (nur Plural) die beiden konservativen Parteien Christlich Demokratische Union und Christlich-Soziale Union, die gemeinsam ins Parlament gehen (kurz: die Union) CDU und CSU mit der FDP FDP (f.) Abkürzung für: Freie Demokratische Partei; eine liberale Partei in Deutschland und den Grünen die Grünen (Plural) Abkürzung für: Bündnis 90/Die Grünen; eine deutsche Partei, die sich unter anderem für den Umweltschutz einsetzt koalieren koalieren mit einer anderen Partei zusammen regieren würden. Doch das hat die FDP schließlich abgelehnt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier muss jetzt zwischen allen Parteien vermitteln zwischen mehreren Personen vermitteln hier: etwas machen, damit ein Streit zwischen mehreren Personen endet , damit eine neue Regierung gebildet werden kann. Drei Lösungen sind möglich:
Einem Bündnis Bündnis, -se (n.) hier: die Koalition; die Verbindung mit einer oder mehreren Parteien aus Union und FDP oder aus Union und den Grünen fehlen Stimmen für eine Mehrheit. Sie könnten eine Minderheitsregierung bilden. So etwas gab es in Deutschland noch nie. Eine Minderheitsregierung braucht immer Stimmen aus der Opposition Opposition, -en (f.) die Parteien im Parlament, die nicht Teil der Regierung sind , wenn sie ein neues Gesetz beschließen will. Die SPD SPD (f.) Abkürzung für: Sozialdemokratische Partei Deutschlands; eine große deutsche Partei könnte sie bei einzelnen Themen unterstützen – dann wäre sie ein bisschen Opposition und ein bisschen Regierung.
Die zweite Möglichkeit ist wie in den Jahren zuvor eine Große Koalition, also ein Bündnis der Union mit der SPD. Doch die SPD hat nach der Wahl klar gesagt, dass sie keine Große Koalition mehr will – und wenn doch, dann nur ohne Angela Merkel. Die Kanzlerin wird aber wahrscheinlich nicht von selbst zurücktreten zurück|treten hier: sein Amt abgeben . Dann müsste ihre eigene Partei ihr in den Rücken fallen jemandem in den Rücken fallen hier: einer Person schaden, die man vorher noch unterstützt hat und sie abwählen jemanden ab|wählen dafür abstimmen, dass jemand einen Job nicht mehr machen soll . Allerdings gibt es zurzeit keinen passenden Nachfolger Nachfolger, -/Nachfolgerin, -nen jemand, der ein Amt oder eine Position von jemandem übernimmt .
Die dritte Möglichkeit ist eine Neuwahl. Kann sich sich auf jemanden einigen sich für eine bestimmte Person entscheiden der Bundestag Bundestag (m., nur Singular) das deutsche Parlament auf sich auf jemanden einigen sich für eine bestimmte Person entscheiden keinen Kanzlerkandidaten Kanzlerkandidat,-en/Kanzlerkandidatin, -nen die Person einer Partei, die zum Kanzler oder zur Kanzlerin gewählt werden soll einigen sich auf jemanden einigen sich für eine bestimmte Person entscheiden , den der Bundespräsident akzeptiert etwas akzeptieren zu etwas „ja“ sagen; etwas so annehmen, wie es ist , kann der Bundespräsident das Parlament auflösen das Parlament auflösen die Existenz eines aktuellen Parlaments beenden, damit ein neues Parlament gewählt werden kann . Dann müssen die Bürger innerhalb von 60 Tagen neu wählen. Rund zwei Drittel der Deutschen wollen Neuwahlen, wenn FDP, Grüne und die Union kein Bündnis bilden. Der 22. April 2018 ist schon als möglicher Wahltag im Blick. Im Moment hat davon wahrscheinlich nur die AfD einen Vorteil. Die anderen Parteien wollen darum auf keinen Fall Neuwahlen.
Wer kann Deutschland regieren?
eine Regierung bilden — dafür sorgen, dass eine Regierung entsteht
FDP (f.) — Abkürzung für: Freie Demokratische Partei; eine liberale Partei in Deutschland
die Grünen (Plural) — Abkürzung für: Bündnis 90/Die Grünen; eine deutsche Partei, die sich unter anderem für den Umweltschutz einsetzt
Unionsparteien (nur Plural) — die beiden konservativen Parteien Christlich Demokratische Union und Christlich-Soziale Union, die gemeinsam ins Parlament gehen (kurz: die Union)
koalieren — mit einer anderen Partei zusammen regieren
zwischen mehreren Personen vermitteln — hier: etwas machen, damit ein Streit zwischen mehreren Personen endet
Bündnis, -se (n.) — hier: die Koalition; die Verbindung mit einer oder mehreren Parteien
Opposition, -en (f.) — die Parteien im Parlament, die nicht Teil der Regierung sind
SPD (f.) — Abkürzung für: Sozialdemokratische Partei Deutschlands; eine große deutsche Partei
zurück|treten — hier: sein Amt abgeben
jemandem in den Rücken fallen — hier: einer Person schaden, die man vorher noch unterstützt hat
jemanden ab|wählen — dafür abstimmen, dass jemand einen Job nicht mehr machen soll
Nachfolger, -/Nachfolgerin, -nen — jemand, der ein Amt oder eine Position von jemandem übernimmt
sich auf jemanden einigen — sich für eine bestimmte Person entscheiden
Bundestag (m., nur Singular) — das deutsche Parlament
Kanzlerkandidat,-en/Kanzlerkandidatin, -nen — die Person einer Partei, die zum Kanzler oder zur Kanzlerin gewählt werden soll
etwas akzeptieren — zu etwas „ja“ sagen; etwas so annehmen, wie es ist
das Parlament auflösen — die Existenz eines aktuellen Parlaments beenden, damit ein neues Parlament gewählt werden kann