1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wenn die Nahrung knapp wird

10. April 2021

Die Landwirtschaft muss sich drastisch wandeln, um künftig alle Menschen zu ernähren. Rasantes Bevölkerungswachstum, Klimawandel und ausgelaugte Böden - die Produktion unserer Nahrungsmittel wird zu einer immer größeren Herausforderung.

https://p.dw.com/p/3lwyQ

Um die Bedürfnisse der Weltbevölkerung zu erfüllen, muss die Landwirtschaft ihren Ertrag in den kommenden 30 Jahren verdoppeln. Doch die Ackerflächen sind knapp. Sind senkrechte Farmen eine Lösung? Eine Möglichkeit, alle Menschen mit Nahrung zu versorgen, ist der vertikale Pflanzenanbau. Dabei werden unterschiedliche Nutzpflanzen in geschlossenen Häusern senkrecht übereinander in verschiedenen Etagen angepflanzt. Erfunden wurde diese Methode in Japan, wo schon viele dieser Pflanzenfabriken produzieren. Das Salatbeet ohne Erde und mit künstlichem Licht beschienen - angebaut gleich neben der Restaurantküche oder im Supermarkt. Das ist durchaus schon Alltag, auch in Berlin. In Japan oder den USA aber wird Gemüse schon länger in großem Stil in riesigen Fabrikgebäuden gezogen. Das sind keine herkömmlichen Gewächshäuser. Die Pflanzen wachsen unter Reinraum-Bedingungen auf, das heißt, in steriler Umgebung. Denn hier werden keine Pestizide eingesetzt. Die Früchte können ungewaschen verzehrt werden. Und der Ertrag in diesen Gewächshäusern ist 100-mal höher als auf der gleichen Fläche im Freien. Diese Hightech-Farmhäuser sind inzwischen ein Exportschlager japanischer Hersteller. Sie errichten diese Anlagen sowohl in Wüsten-Emiraten als auch in Asiens Megacitys. Auch wenn wir uns das vor dem gut gefüllten Regal im Supermarkt um die Ecke kaum vorstellen können: Unsere Nahrungsmittelproduktion ist aktuell alles andere als zukunftsfähig. Deshalb sind Städte zunehmend gefragt, sich stärker selbst mit Lebensmitteln zu versorgen und damit unabhängiger vom ländlichen Raum und von globalen Logistikketten zu werden. Gleichzeitig gilt es, auch den traditionellen Ackerbau um wetterresistente und ressourcenschonende Anbaumethoden zu erweitern.