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Weltpremiere: Patient erhält neuartige biologische Herzklappe

6. September 2010
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Prof. Jan Gummert, Herzchirurg und Experte für minimalinvasive Herzchirurgie (Foto: Armin Kühn)
Prof. Jan Gummert, Herzchirurg und Experte für minimalinvasive HerzchirurgieBild: Armin Kühn

Im Herz- und Diabeteszentrum der Ruhr-Universität Bochum in Bad Oeynhausen haben Chirurgen einem Patienten eine neue biologische Mitralklappe eingesetzt, die die erkrankte Herzklappe dauerhaft ersetzen soll. Die Klappe trägt den Namen "Magna Mitral Ease" und wurde aus dem Herzbeutel von Rindern angefertigt. Sie sei so konstruiert, dass sie sehr einfach per minimalivasiver Operationstechnik implantiert werden könne, versichert Prof. Jan Gummert, der die Operation leitete.

"Nicht immer ist ein Ersatz der Klappe zwingend notwendig, gerade bei Mitralklappenerkrankungen kann man in den meisten Fällen die Klappe reparieren." Wenn aber ein Klappenersatz unumgänglich sei, so Gummert, liege der Vorteil der neuen biologischen Herzklappe in ihrer sehr langen Haltbarkeit. Außerdem müssten Patienten mit einer solchen Herzklappe keine gerinnungshemmenden Medikamente einnehmen, wie es bislang bei mechanischen (künstlichen) Herzklappen notwendig sei.

Darstellung des menschlichen Herzens (Grafik: Wikipedia)
Bild: cc-by-sa/Jakov

Die Mitralklappe ist eine der beiden Vorhof-Herzkammern. Sie funktioniert wie ein Ventil, das den Rückfluss des Blutes aus der linken Herzkammer in den linken Vorhof bei der Kontraktion verhindern soll. Sie erinnert von ihrer Form her an eine Bischofsmütze (Mitra) und wurde deswegen nach ihr benannt.

Autorin: Judith Hartl (idw/hdz-nrw)
Redaktion: Sabine Faber