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Clown Oleg Popow gestorben

2. November 2016

Der russische Clown zählte zu den ganz Großen seiner Zunft. Jetzt ist der "Zirkus-Poet" im Alter von 86 Jahren in Rostow am Don gestorben, während einer Tournee.

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Deutschland Oleg Konstantinowitsch Popow SW
Bild: picture alliance/Photoagency Interpress

Russische Agenturen berichteten, Oleg Popow sei am Abend in seiner russischen Heimat vor dem Fernseher friedlich eingeschlafen. In die südrussische Stadt hatte den weltbekannten Zirkusartisten, der mit vollem Namen Oleg Konstantinowitsch Popow hieß, eine Tournee geführt.

Nach ersten Auftritten in der russischen Provinz kam Popow 1955 zum Moskauer Staatszirkus und wurde 1969 mit dem Titel "Volkskünstler der Sowjetunion" geehrt. Er verkörperte in der Manege die Figur des "Iwanuschka", einem Pendant zum deutschen "Hans im Glück".

Deutschland Oleg Konstantinowitsch Popow
Popow im Februar 2016 bei einem Auftritt in St. PetersburgBild: picture alliance / Photoagency Interpress

Im Herbst 1955 lud der Direktor des Brüsseler Cirque Royal den Moskauer Staatszirkus zu einem Gastspiel in die belgische Hauptstadt ein, und Popow feierte dort seinen ersten großen Auslandserfolg. "So etwas sah man noch nie", schrieben die Kritiker in Brüssel und schwärmten von einem "erstaunlichen Mimen" mit strahlend blauen Augen, einem "verblüffenden Seiltänzer" und "stets menschlichen Komiker", dessen Einfälle "Wunder der Subtilität" waren. Bei dem folgenden Gastspiel in Paris wurde er begeistert als "Zirkus-Poet" gefeiert.

Popow wurde am 31. Juli 1930 in Wyrubowo bei Moskau in ärmlichen Verhältnissen geboren und wuchs in Moskau auf.  Sein Vater arbeitete in einer Uhrenfabrik, seine Mutter retuschierte Bilder. Seine Zirkuskarriere begann er nicht als Clown, sondern als Schlappseiltänzer und Jongleur.

Seit 1991 lebte Popow in Deutschland, im fränkischen Egloffstein. Er reiste aber immer wieder zu Gastauftritten nach Russland. Der Leiter des russischen Zirkusverbands, Dmitri Iwanow, sagte der Nachrichtenagentur Tass, Popow solle in Deutschland beerdigt werden.

qu/mak (dpa, Munzinger)