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Weihnachtsgeschichten aus Nahost

23. Dezember 2009

Die Heilige Familie am Nil +++ Weihnachtliches Dubai bei 35 Grad +++ Ashghalouna - ein libanesisches Spendenprojekt für Witwen

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Palästinensischer Junge vor einem Arafat-Plakat, Foto: ap
Das Projekt Ashghalouna in Beirut, Foto: Hodali
Ashghalouna: Hilfe für libanesische WitwenBild: DW/D. Hodali
Die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu im Stall zu Bethlehem, so wie sie sich vor über 2000 Jahren im Heiligen Land zugetragen haben soll, ist hinlänglich bekannt. Doch sie ging noch weiter: Denn als dem damaligen römische Statthalter König Herodes zugetragen wurde, dass ein neuer "König der Juden" geboren worden war, verfügte er, alle männlichen Säuglinge in der Region töten zu lassen. Der einzige, der damals überlebte, so heißt es in der Überlieferung, war Jesus, weil sein Vater Josef kurz entschlossen mit ihm und seiner Frau Maria nach Ägypten geflohen war. Zwar gibt es in der Bibel nur zwei Stellen, die belegen, dass die Heilige Familie auf der Flucht vor Herodes wirklich an den Nil zog, doch für die Kopten, die ägyptischen Christen, ist dies eine zentrale Geschichte: Heute zeichnen sie eine regelrechte Reiseroute nach, wie sie Jesus, Maria und Josef von Gaza bis Oberägypten gewandert sein sollen. Unterwegs sollen alle möglichen Wunder geschehen sein - und Zeichen dafür sind bis heute auffindbar.

Weihnachten bei 35 Grad?

In Dubai spielt die Weihnachtszeit eigentlich keine Rolle, denn das Emirat ist muslimisch geprägt. Da aber rund drei Viertel der Menschen, die dort leben und arbeiten, Ausländer sind, hat auch dort in den letzten Wochen die Weihnachtszeit Einzug gehalten: Zum Beispiel in der deutschen Gemeinde, wo man versucht, auch bei brütender Hitze ein bisschen weihnachtliche Stimmung in die neue Heimat zu zaubern: Mit deutschen Weihnachtsliedern, an den Religionshütern vorbei geschmuggeltem Alkohol und Tannenbäumen, die verboten teuer sind.

Hilfe zur Selbsthilfe in Beirut

Koptische Gemeinde in Ägypten, Foto: ap
Für die Kopten eine zentrale Geschichte: Die Heilige Familie in ÄgyptenBild: AP
Weihnachtszeit ist auch Spendenzeit: Vielen flattern in diesen Tagen Bittbriefe ins Haus, in den Fußgängerzonen stehen Sammler mit Gelddosen und an den Straßenrändern fordern Plakate mit besonders Mitleid erregenden Bildern zu mildtätigen Gaben auf, denn in der Weihnachtszeit sind die Menschen in Spendierlaune. In der libanesischen Hauptstadt Beirut haben sich Frauen ein anderes Konzept überlegt: "Ashghalouna" - eine gemeinnützige Organisation, die Witwen dabei hilft, sich selbst und ihre Kinder zu versorgen, ohne dabei um Almosen betteln zu müssen.

Redaktion: Ina Rottscheidt/ Thomas Latschan