1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Aufruf zum Kampf gegen Klimawandel

6. Mai 2014

Sturmfluten, Waldbrände, schrumpfende Gletscher in Alaska: Die USA haben jetzt schon mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen, stellt ein Regierungsbericht fest. Wird die Umweltpolitik tatsächlich zum Thema für Obama?

https://p.dw.com/p/1Bule
Feurewehrmann im Einsatz bei Buschbränden in Kalifornien, Mai 2013 (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

"Der Klimawandel, der einst als eine Sache in der fernen Zukunft angesehen wurde, ist klar in die Gegenwart gerückt", heißt es in einem Bericht der amerikanischen Regierung. Millionen Amerikaner in praktisch allen Landesteilen seien von den Folgen der Treibhausgase betroffen.

Maßnahmen sind dringend notwendig

Allein in den nächsten Dekaden dürften die Temperaturen um ein bis zwei Grad Celsius anziehen. "Die Ergebnisse dieser Nationalen Klimabeurteilung unterstreichen die Notwendigkeit für dringendes Handeln", erklärte das Weiße Haus in Washington. Der mehrere Hundert Seiten lange Bericht, an dem hunderte Wissenschaftler vier Jahre lang gearbeitet haben, sei die "umfassendste" Darstellung, die jemals zu den Folgen des Klimawandels auf die einzelnen Regionen und die verschiedenen Wirtschaftsbereiche erstellt worden sei.

Demnach stehen die einzelnen Landesteile vor unterschiedlichen Herausforderungen. Steigende Meeresspiegel würden niedrig gelegene Landstriche an der Ost- und an der Golfküste bedrohen. Im Südwesten herrsche derweil ein "wachsender Wettbewerb um knappe Wasserressourcen", außerdem hätten Dürre und Hitzewellen mehr Waldbrände zur Folge.

Mount Redoubt im Lake Clark National Park, schneebedeckt (Foto: dpa)
Alaska erwärmt sich laut dem Bericht fast doppelt so schnell wie der Rest des LandesBild: picture-alliance/dpa

Schäden an der Infrastruktur befürchtet

Alaska erwärmt sich laut dem Bericht fast doppelt so schnell wie der Rest des Landes - und dürfte vor der Mitte des Jahrhunderts im Sommer vollständig eisfrei sein. Dadurch würden sich die Ökosysteme massiv verändern und Schäden an der Infrastruktur verursachen, so die Prognose. Im landwirtschaftlich geprägten Mittleren Westen müssen sich Farmer dem Bericht zufolge auf Ernteausfälle durch Unwetter einstellen.

Sechs Monate vor den Kongresswahlen hat Präsident Barack Obama das Thema Umweltschutz offenbar zur Chefsache erkoren. Ziemlich spät. Denn bei seinem Amtsantritt Anfang 2009 hatte er bereits versprochen, dass die USA unter ihm eine Führungsrolle im Kampf gegen die Erderwärmung einnehmen würden.

Wiederstand im Kongress

Seine Bemühungen scheiterten bislang aber am Widerstand im Kongress. Dort stemmen sich vor allem die Republikaner gegen strengere Regeln, die in ihren Augen der Wirtschaft schaden. Wegen seines zögerlichen Kurses geriet Obama sogar im Lager seiner Demokraten in die Kritik. Auch bei internationalen Konferenzen waren die USA, gemeinsam mit China, bislang meist Bremser.

Fraglich ist, ob Obama es schafft, in den letzten beiden Jahren seiner Amtszeit noch entscheidende Schritte im Kampf gegen den Klimawandel durchzusetzen. In der Vergangenheit haben die Republikaner im Kongress immer dagegen gestimmt.

uh/re (dpa,afp)