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Was passierte auf der "Mavi Marmara"?

10. August 2010

UN-Kommission zu Gaza-Flotte nimmt Arbeit auf +++ Gazas Fischer: Leere Netze oder Lebensgefahr? +++ Sozialkritik statt Herzschmerz in den Ramadan-TV-Serien

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Bild von der Erstürmung der "Mavi Mamara" am 31.05.2010, Foto: ap
Bild von der Erstürmung der "Mavi Mamara" am 31.05.2010Bild: AP

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit dem Boykott der UN-Untersuchungskommission zur blutigen Erstürmung der Gaza-Flotte Ende Mai gedroht. Sein Land werde nicht zulassen, dass die UN-Ermittler israelische Soldaten befragen, erklärte er nach Angaben seines Sprechers. Die Untersuchungskommission der UNO hat am Dienstag (10.08.2010) ihre Arbeit aufgenommen. Leiter der Kommission ist der neuseeländische Ex-Premier Geoffrey Palmer, sein Stellvertreter der Ex-Präsident von Kolumbien, Álvaro Uribe. Die Diplomaten Özdem Sanberk aus der Türkei und Joseph Ciechanover aus Israel sitzen ebenfalls mit in dem Gremium. Doch welche Wahrheiten kann diese Kommission überhaupt herausfinden, wenn Soldaten nicht befragt werden dürfen?

Leere Netze oder Lebensgefahr?

Boote vor der Küste Gazas, Foto: ap
Für Fischer in Gaza ist die Arbeit gefährlichBild: AP

Hintergrund der Erstürmung des Schiffes "Mavi Marmara" war dessen Durchbrechung der Gaza-Blockade: Seit 2008 hält Israel die Grenzen zum Gazastreifen geschlossen, eine Reaktion auf die Machtübernahme der Hamas in dem Küstenstreifen 2007 und den von dort kommenden, fortwährenden Raketenbeschuss. Nach der Erstürmung der Flottille und den weltweiten Protesten hatte Israel die Blockade gelockert, doch sie betrifft nicht nur Hilfslieferungen, die nur schwerlich in das abgeriegelte Gebiet kommen, sondern vor allem auch tausende von Fischern, die eigentlich nur in Küstennähe fischen dürfen. Um überleben zu können, fahren sie so weit raus wie möglich. Dort kommt es immer wieder zu teils tödlichen Zwischenfällen mit der israelischen Marine. Die Fischer weichen deshalb in ägyptische Gewässer aus, aber auch dort ist das Fischen lebensgefährlich.

Ramadan-Soaps: Sozialkritik statt Herzschmerz


Ramadan ist Serien-Zeit. Wenn Familie und Freunde nach dem Fastenbrechen übersättigt beieinander sitzen, dann schaut man zusammen Fernsehserien, die die ganze arabische Welt, von Marokko bis Saudi-Arabien, in ihren Bann ziehen. Eine syrische Produktion sorgt jetzt allerdings für Furore: "Ma Malakat Aymanokom" ist ihr Titel, der soviel bedeutet wie: "Deine Sklavinnen" oder "Alles, was dir gehört". In den einzelnen Episoden der Serie geht es um die Rolle der Frauen, um Religion und Fanatismus und um eindrucksvoll in Szene gesetzten Terrorismus. Eine Abrechnung mit Al Kaida und den Taliban. Klassische Soap-Elemente kommen ebenso vor: Affären, Sex und ungewollte Schwangerschaften - nur dass die Liebschaften hier damit rechnen müssen, von Terroristen erschossen zu werden.

Betende Muslime, Foto: dpa
Ramadan: Nicht nur Beten und fastenBild: dpa

Redaktion: Ina Rottscheidt/ Sven Töniges