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Warnstreiks: Flugbetrieb in Köln und Düsseldorf gestört

27. Februar 2023

Zum Wochenstart in einen Flieger steigen? An den beiden größten Airports von Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf und Köln/Bonn, fielen am Montag wegen eines Warnstreiks etliche Verbindungen aus.

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Deutschland | Warnstreik am Flughafen Düsseldorf
Bild: Federico Gambarini/dpa/picture alliance

Ein eintägiger Warnstreik  hat den Flugbetrieb an den beiden größten Airports in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland, Nordrhein-Westfalen, stark beeinträchtigt. In Köln/Bonn (CGN) kam er am Montag fast komplett zum Erliegen, nach Unternehmensangaben fanden von den ursprünglich geplanten 136 Flugbewegungen nur zwei statt.

Eine Landung aus Wien und ein Start zurück in die österreichische Hauptstadt sollten am CGN durchgeführt werden. Die meisten Flüge wurden annulliert, andere umgeleitet - das heißt, dass Passagiere für den Abflug zu einem anderen Airport fahren mussten oder woanders gelandet sind als vorgesehen. Ursprünglich hatte der Airport Köln/Bonn mit 15.000 Reisenden am ersten Tag der Woche gerechnet.

"Arbeitgeber müssen sich bewegen"

Nach Angaben des Verdi-Gewerkschaftssekretärs Özay Tarim vom Montagmorgen war der Warnstreik "sehr erfolgreich". "Es zeigt sich die Entschlossenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und dass sich die Arbeitgeber bewegen müssen." Die Warnstreik-Beteiligung schätzte Tarim am Flughafen Köln/Bonn in den betroffenen Bereichen auf 90 Prozent.

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, und zwar mindestens 500 Euro monatlich. Es geht neben den Flughafenbeschäftigten im öffentlichen Dienst auch um Kitas, den Nahverkehr und Ämter - auch diese Bereiche wurden am Montag mancherorts in NRW bestreikt.

Es geht auch um Bezahlung bei privaten Firmen

Separat zum Tarifstreit im öffentlichen Dienst dringt Verdi auf eine bessere Bezahlung der Beschäftigten von privatwirtschaftlichen Firmen an Flughäfen - hier geht es um die Menschen, die an Passagier-, Gepäck- und Frachtkontrollen arbeiten. In diesen Tarifgesprächen fordert Verdi deutlich höhere Zuschläge etwa für Sonntags- und Nachtarbeit.

Am größten Flughafen Nordrhein-Westfalens, Düsseldorf, waren die Auswirkungen des Warnstreiks ebenfalls spürbar. Auf der dortigen Anzeigentafel dominierte das Wort "annulliert". Von den eigentlich geplanten 330 Flugbewegungen sollte nur etwa jeder vierte stattfinden.

Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst

Verdi hatte bereits am Freitag zum Arbeitskampf aufgerufen. Vor einer Woche hatte die Gewerkschaft mit eintägigen Streiks an sieben anderen großen Airports, darunter die Drehkreuze Frankfurt und München, den Flugverkehr zum Stillstand gebracht. Fast 300.000 Passagiere waren davon nach Angaben des Flughafenverbandes ADV betroffen. Airlines und Flughäfen verurteilten den Arbeitskampf.

Hintergrund ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst und in der Luftsicherheit. In den Verhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen sei eine Einigung in weite Ferne gerückt, argumentiert Verdi. Der Flughafenstreik sei der Auftakt für Ausstände im öffentlichen Dienst vieler Städte in Nordrhein-Westfalen.

ul/hb (dpa, rtr)