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Walter Kohl, Unternehmer

2. Mai 2012

29.04.2012 Typisch deutsch - Moderator Hajo Schumacher spricht mit Walter Kohl über Mobbing, Mobilität und Mauerfall.

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Walter Kohl wird 1963 in Ludwigshafen in der Pfalz geboren. Er ist der älteste von zwei Söhnen des Ehepaars Hannelore und Helmut Kohl. Als sein Vater zum Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gewählt wird, zieht die Familie 1971 in den Ortsteil Oggersheim um. In den ideologisch aufgeheizten Zeiten von RAF-Terror und Nato-Doppelbeschluss, wird der „Sohn vom Kohl“ schon in der Schule wegen der Politik seines Vaters ausgegrenzt und gequält. Das Haus der Familie wird zu einer Festung ausgebaut, Walter bekommt Polizeischutz. Auch als er sich für eine Karriere bei der Bundeswehr entscheiden will, verfolgt ihn die polarisierende Persönlichkeit seines Vaters. Erst als er nach dem Abitur zum Studieren in die USA geht, wo die deutsche Politik weit weg ist, kann er zum ersten Mal er selbst sein. Neun Jahre studiert, lebt und arbeitet er im Ausland: Erst Cambridge, dann New York City, Wien und Paris. 1989 hat er die unvergessliche Gelegenheit, die Öffnung des Brandenburger Tores zusammen mit seinem Vater in Ostberlin zu erleben. Der Freitod seiner Mutter 2001 ist ein schwerer Schlag für ihn. Während das Verhältnis zum Vater weiter abkühlt, schafft es Walter Kohl in einem langen, schwierigen Prozess, sich von seinem fremdbestimmten Leben zu emanzipieren und sich mit seiner Familiengeschichte zu versöhnen. Er macht sich auch beruflich selbständig und gründet 2005, zusammen mit seiner koreanischen Frau, ein Unternehmen, das Teile für die europäische Autoindustrie aus Asien importiert. Heute lebt er mit seiner Familie in der Nähe von Frankfurt am Main.