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Wachablösung verschoben

Jasmina Schweimler
19. April 2021

In der Frauen-Bundesliga gibt es wieder ein Titelkampf zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern. Außerdem sorgen die europäische "Super League" und das Ende der erstaunlichen Serie von Olympique Lyon für Aufsehen.

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Fussball DFB-Pokal Frauen VfL Wolfsburg - FC Bayern München
Bild: Sebastian Priebe/Regios24/Imago Images

Zweikampf an der Spitze

Das Titelrennen in der Frauen-Bundesliga ist wieder völlig offen. Spitzenreiter Bayern München stolperte am Samstagabend gegen den Tabellendritten Hoffenheim und verlor nach einer Zwei-Tore-Führung noch mit 2:3. "Im Sport muss man wieder aufstehen, und wir haben es noch selbst in der Hand", sagte Bayern-Cheftrainer Jens Scheuer hinterher.

Da der Tabellenzweite Wolfsburg tags darauf den SC Freiburg besiegte, ist der Vorsprung der Bayern auf zwei Punkte geschrumpft. Für die Münchener war die Niederlage gegen Hoffenheim wettbewerbsübergreifend erst die zweite in dieser Saison, die erste in der Bundesliga. Anfang April hatte die Mannschaft von Jens Scheuer das DFB-Pokal-Halbfinale gegen Wolfsburgverloren.

Am 9. Mai treffen die beiden Topteams in einem möglichen Entscheidungsspiel um den Meistertitel aufeinander. Zuvor haben die Bayern aber die härteren Brocken vor sich. Sie müssen gegen das starke Team von Turbine Potsdam spielen und im Champions-League-Halbfinale zweimal gegen Chelsea antreten.

Da die "Wölfinnen" bereits aus der Champions League ausgeschieden sind und vor dem Bayern-Duell nur noch gegen das angeschlagene Duisburg antreten müssen, hat Wolfsburg einen leichten Vorteil. "Wir haben es wieder selbst in der Hand, wir müssen aber weiter unsere Hausaufgaben machen. Die Situation ändert aber nichts daran, dass wir das Spiel gegen Bayern gewinnen müssen", sagte Wolfsburgs Angreiferin Svenja Huth. "Ich bin überzeugt, dass wir die Mentalität und die kämpferische Einstellung haben, die es braucht, um genau das zu tun."

Deutschland Frauen-Bundesliga FC Bayern München - TSG 1899 Hoffenheim | Nicole Billa
2:3 nach 2:0 - Hoffenheims Nicola Billa (r.) trifft und lässt den FC Bayern im Titelrennen stolpernBild: Sven Leifer/foto2press/picture alliance

So spannend war die Bundesliga schon lange nicht mehr. In den vergangenen vier Jahren waren es immer die Wolfsburgerinnen, die - meist souverän - den Titel holten, während der letzte Bundesliga-Titel der Bayern aus dem Jahr 2016 stammt. Die Ambitionen in München sind klar. Sie wollen die Nummer eins aus Wolfsburg ablösen, nachdem sie oft Zweiter waren. Doch der Titelverteidiger hat bewiesen, dass er nicht so leicht zu entthronen ist.

Lyoner Dominanz gebrochen

In den vergangenen fünf Jahren hat Olympique Lyon die Champions League der Frauen gewonnen. Das französische Team wurde zu der Mannschaft, die jeder fürchtete. Doch ihre beeindruckende und dominante Zeit auf Europas größter Bühne ging am Samstag nach 1788 Tagen zu Ende, als Paris Saint-Germain sie im Viertelfinale ausschaltete.

Das Hinspiel Ende März hatte Lyon noch mit 1:0 gewonnen, doch PSG gewann das Rückspiel mit 2:1 und zog dank der Auswärtstorregel ins Halbfinale ein. Olympique-Verteidigerin Wendie Renard unterlief in einem dramatischen Spiel ein Eigentor und verhalf PSG damit zum Weiterkommen. Das Rückspiel war nach einem COVID-19-Ausbruch innerhalb der Mannschaft von Lyon verschoben worden, von dem zeitweise 15 Personen betroffen waren.

In den vergangenen acht Jahren war Paris jeweils Vizemeister hinter Lyon geworden. Die Champions League hat PSG noch nie gewonnen. 2015 und 2017 scheiterte der Klub im Finale. In der Vorschlussrunde trifft Paris jetzt auf den FC Barcelona.

Europäische Superliga der Frauen vorgeschlagen

Zwar ist noch nichts bestätigt, doch soll es - als Pendant zur geplanten europäischen "Super League" der Männer - auch eine Superliga der Frauen geben. Das stand in einer Erklärung der Liga-Gründer am Sonntagabend.

"So bald wie möglich nach dem Start des Männerwettbewerbs wird auch eine entsprechende Frauenliga ins Leben gerufen, um den Frauenfußball zu fördern und zu entwickeln", hieß es. Das sollte man im Auge behalten.

Adaption: Andreas Sten-Ziemons