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VW-Manager wird neuer Opel-Chef

2. November 2012

Er war Vorstandschef bei Conti, VW-Chef in China und wurde sogar als Nachfolger für VW-Boss Martin Winterkorn gehandelt. Nun soll Karl-Thomas Neumann Opel retten. Seine Stärken: Realismus und Ausdauer.

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ARCHIV - Der Vorstandsvorsitzende der Continental AG, Karl-Thomas Neumann, aufgenommen am 19.02.2009 in Hannover während der Jahrespressekonferenz. Der frühere Vorstandschef von Continental, Karl-Thomas Neumann, wechselt zu Volkswagen. Das teilte VW am Mittwoch (11.11.2009) nach einer Sitzung des Aufsichtsrats in Wolfsburg mit. Neumann wird bei VW Konzernbeauftragter für Elektroantriebe. Die Funktion wurde neu geschaffen. Foto: Jochen Lübke dpa/lni (zu dpa 0773 vom 11.11.2009) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Karl-Thomas NeumannBild: picture-alliance/dpa

Unterschrieben ist zwar noch nichts, doch geht Neumann nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa davon aus, dass es klappt. Wegen vertraglicher Vereinbarungen mit seinem jetzigen Arbeitgeber Volkswagen kann der Wechsel des bisherigen VW-China-Chefs nicht früher erfolgen. Die "Financial Times Deutschland" hatte über den Wechsel berichtet.

Im Sommer musste der Automanager den zweiten Karriereknick binnen kurzer Zeit wegstecken. Vor drei Jahren kostete ihn ein Machtkampf mit Großaktionär Schaeffler den Chefposten beim Autozulieferer Conti, seit Juni ist er seinen Posten als China-Chef bei Volkswagen los.

Ein China-Kenner

Der Manager kennt sich auf dem größten Automobilmarkt der Welt bestens aus. Zwei Jahre lang leitete er die China-Geschäfte für VW - Opel ist in China nur marginal vertreten. Dabei ging der Manager sachlich an Probleme heran und wich unbequemen Wahrheiten nicht aus. Er ist ein Freund offener Worte.

Neben Realismus besitzt Neumann viel Ausdauer: Er ist schon beim Marathon in Berlin und New York mitgelaufen. Auch an Messetagen läuft der Vater von zwei Söhnen morgens früh erstmal eine Runde, bevor das stressige Tagesgeschäft losgeht.

Ein besonders schwieriger Job

Ausdauer braucht er sicherlich auch für den neuen Job. Opel zu leiten gilt in Europas Autobranche als die schwierigste Aufgabe.

Der Autobauer leidet besonders stark unter der Schuldenkrise in Europa. Die wichtigsten Exportmärkte des Unternehmens liegen in Südeuropa, dort sind wegen der Krise die Absatzzahlen eingebrochen. Opel muss in diesem Jahr den Abbau von 2600 Stellen verkraften. Die Beschäftigten befürchten außerdem, dass wegen der von der Konzernmutter General Motors veranlassten verstärkten Zusammenarbeit mit den französischen Auto-Konzern PSA Tausende weiterer Arbeitsplätze gefährdet sind.

Besonders im Opel-Werk Bochum ist die Angst groß. Dem Werk droht die Schließung, weil die Adam Opel AG nach eigenen Angaben keine Verwendung mehr für dieses Werk hat. Zurzeit wird dort der Zafira gebaut, seine Produktion soll aber spätestens 2016 eingestellt werden.

dk/uh (dpa/rtr)