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VW- Winterkorn ist beim Gehalt Spitze

20. Juni 2014

Volkswagen ist der größte Autobauer Europas und sein Vorstandschef Europas Spitzenverdiener. Die durchschnittlich höchsten Gehälter werden jedoch in Spanien und der Schweiz gezahlt.

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Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn Volkswagen VW
Bild: dapd

Kein Top-Manager eines europäischen Großkonzerns verdient mehr als Martin Winterkorn. Der Volkswagen-Chef steht mit 13,2 Millionen Euro unangefochten an der Spitze der Gehalts-Rangliste aller Vorstandschefs der 77 größten börsennotierten Unternehmen in der Europäischen Union, der Schweiz und Großbritannien. Das geht aus einer Reuters exklusiv vorliegenden Studie der Vergütungsberatung hkp hervor, die die Geschäftsberichte für das Jahr 2013 ausgewertet hat.

Schweizer gegen zu hohe Manager-Boni

Doch Winterkorn ist als Deutscher eine Ausnahme: Die höchsten Gehälter werden im Schnitt in der Schweiz und in Spanien gezahlt, am besten zahlen die Pharma- und die Konsumgüterbranche. Auf Rang zwei liegt folgerichtig der CEO des Schweizer Pharmakonzerns Novartis, Joseph Jimenez.

"Die Unternehmensgröße und der Erfolg treiben die Vergütung stärker als die Branche", sagt hkp-Chef Michael Kramarsch. Die Firmenchefs sind im Schnitt für 127.000 Mitarbeiter zuständig, ihre Unternehmen sind an der Börse 61 Milliarden Euro wert, ihr Umsatz lag 2013 bei 59 Milliarden Euro. Beim Blick auf die Branchen sind nach Jahren die Finanzdienstleister wieder auf dem Vormarsch. Die Chefs der 18 größten börsennotierten Banken und Versicherer in Europa steigerten ihre Gehälter um 14 Prozent, werden damit aber immer noch nur durchschnittlich bezahlt.

Nord-Süd-Gefälle

Die Unterschiede zwischen den Vorstandsgehältern sind wieder größer geworden. Winterkorn verdiente 2013 zwölfmal so viel wie Glencore-Chef Ivan Glasenberg, der mit knapp 1,1 Millionen Euro am unteren Ende der Rangliste rangiert. Die CEOs der acht Schweizer Großkonzerne wurden im Durchschnitt mit 7,33 Millionen Euro entlohnt, Spanien (sechs Unternehmen, 6,26 Millionen) und Deutschland (16 Unternehmen, 6,19 Millionen) rangieren auf Platz zwei und drei. "Die Schweiz liegt bei den Vorstandsgehältern seit vielen Jahren an der Spitze", sagt der hkp-Chef. "Dort werden viele Unternehmen von Ausländern geführt, mit denen auch die Vergütungen aus Großbritannien und den USA importiert wurden."

Der Blick auf die Gehaltsbestandteile zeigt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. In der Schweiz entfallen fast zwei Drittel der Vergütung auf Langfrist-Boni, die für einen dauerhaften Erfolg ausgezahlt werden, in Deutschland machen sie immerhin 55 Prozent aus. Spanische Firmen zahlen ihren Vorstandschefs die dicksten Grundgehälter. Zusammen mit kurzfristigen Boni machen sie mehr als 70 Prozent der Gehaltssumme aus. Auch in Italien und Spanien liegt der Anteil langfristiger Boni unter dem Durchschnitt.

dk/ul (rtr)