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VW verkauft mehr Autos

2. März 2016

Deutschlands Autofahrer haben die Zahl der Neuzulassungen im Februar um zwölf Prozent nach oben getrieben. Auch VW verkauft mehr Autos - doch der Abgasskandal hält den Konzern nach wie vor in Atem.

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VW-Händler in Berlin
Bild: DW/P. Dahl

Das Verkaufsplus des Marktführers in Deutschland lag aber mit 4,3 Prozent deutlich unter dem Durchschnittswert der Branche. Deutlich besser schnitt die Tochter Audi mit einem Zuwachs von 14,5 Prozent ab. In den USA brach dagegen der VW-Absatz nach einem Verkaufsstopp für die Dieselmodelle im Februar um 13 Prozent ein.

Vorerst keine Rücknahmepflicht für VW

Bei der juristischen Aufarbeitung des Abgasskandals kann Volkswagen vorerst aufatmen: Nach der ersten Einschätzung eines Richters kommt auf den Wolfsburger Autobauer in Deutschland wohl keine Rückgabewelle betroffener Fahrzeuge zu. Die Mängel an einem VW Tiguan mit manipulierten Abgaswerten seien nicht so erheblich, dass der Käufer vom Kaufvertrag zurücktreten könne, das Landgericht Bochum. Dort will der Kunde eines Autohauses die Rückgabe seines mit manipulierter Abgassoftware ausgestatteten Volkswagens erzwingen.

Der VW-Fahrer könne seinen Wagen nutzen, auch wenn er mehr Schadstoffe ausstoße, als der Kunde "mit seinem grünen Gewissen" vereinbaren könne, sagte der Richter: "Ich komme zu dem Ergebnis, dass die Pflichtverletzung der Beklagten nicht so erheblich ist, dass sie zum Rücktritt führt", betonte er. Ob diese Einschätzung aber in ein Urteil mündet, ist offen: Der VW-Kunde und das Autohaus wollen jetzt über einen Vergleich verhandeln. Gelingt der nicht, will der Richter am 16. März eine Entscheidung verkünden.

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Untersuchungsausschuss in Brüssel

Unterdessen ist am Mittwoch der EU-Untersuchungsausschuss zum Abgas-Skandal bei Volkswagen erstmals offiziell zusammengekommen. Abgeordnete des Europaparlaments trafen sich am Mittwoch in Brüssel zu ihrer konstituierenden Sitzung. Dabei wurde die sozialdemokratische belgische Parlamentarierin Kathleen Van Brempt zur Vorsitzenden bestimmt.

Das Gremium wurde im Zuge der Affäre um manipulierte Dieselmotoren bei VW ins Leben gerufen. Es soll unter anderem mögliche Versäumnisse der EU-Kommission und der EU-Staaten untersuchen. "Der Ausschuss muss Antworten auf die Fragen finden, wer wann was gewusst hat und warum Hinweisen auf Manipulation nicht nachgegangen wurde", erklärte die Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Europaparlament, Rebecca Harms. Die erste Arbeitssitzung ist für den 22. März geplant. Ein Zwischenbericht soll binnen sechs Monaten vorliegen, der Abschlussbericht mit endgültigen Ergebnissen spätestens Anfang 2017.

tko/bea (rtr, dpa, afp)