Vor der Wahl: Frauen in Afghanistan
16. August 2009Afghanistan wählt: Am 20. August sind rund 17 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu bestimmen. Favorit ist der seit sieben Jahren regierende Hamid Karsai. Aber er hat Mitbewerber. 40 Kandidaten stellen sich zur Wahl, darunter zwei Frauen. Mutig fordern sie die Demokratisierung des Landes. Denn die Bilanz der Amtszeit Karsai ist ernüchternd. Das Land ist von einer Befriedung weit entfernt, die Taliban erstarken wieder. Die Lage der Frauen ist nach wie vor schwierig.
DW-TV-Reporterin Birgitta Schülke erkundet in der Hauptstadt Kabul, welchen Zwängen Frauen im Alltag ausgesetzt sind. Die Journalistin war in den zurückliegenden Jahren regelmäßig in Afghanistan. Auf den ersten Blick fällt ihr auf: Viele tragen wieder Burka. Auch das von der Regierung Karsai auf den Weg gebrachte Ehegesetz ist ein Rückschritt . Umso mehr Mut zeigen die beiden Frauen, die Birgitta Schülke begleitet hat. Die Politikerin Shala Attah kandidiert trotz geringer Chancen für das Präsidentenamt und prangert mutig Missstände an. Die Aktivistin Selay Ghaffar bietet Frauen mit ihrer Organisation HAWCA Wege in die Berufstätigkeit. Doch das bleiben Ausnahmen in der männlich dominierten Gesellschaft Afghanistans.