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Vonovia: Alles auf Angriff

30. November 2015

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia greift seinen Rivalen an. Mit Rückendeckung der Aktionäre will er die Deutsche Wohnen kaufen. Das Unternehmen kämpft aber mit allen Mitteln gegen die feindliche Übernahme.

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Vonovia Wohnungsbaugesellschaft Logo
Bild: picture-alliance/dpa/R.Weihrauch

"Hauptsache wachsen" lautet die Devise im Immobiliensektor. Die größte deutsche Wohnungsgesellschaft Vonovia hat ihre Aktionäre befragt: Die haben grünes Licht für die feindliche Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen gegeben. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten 78 Prozent für eine Kapitalerhöhung von Vonovia. Mit dem Geld will der Konzern dann den Aktionären von Deutsche Wohnen ein Angebot vorlegen.

Aktuell beläuft sich das Übernahmevolumen auf rund 14 Milliarden Euro. "Ich bin überzeugt, dass unser Angebot für die Deutsche-Wohnen-Aktionäre attraktiv ist", kommentierte Vonovia Chef Rolf Buch die Entscheidung. Mit dem Vorstand der Nummer zwei auf dem deutschen Markt ist dieser Schritt aber nicht koordiniert. Direkte Gespräche hat es nie gegeben, denn Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn lehnt eine Fusion der beiden Unternehmen ab, da er den Preis für zu niedrig hält und auch nicht an die Synergieeffekte glaubt.

Vonovia Außerordentliche Hauptversammlung Rolf Buch
Rolf Buch (r) bei der außerordentlichen HauptversammlungBild: picture-alliance/dpa/M. Skolimowska

Kampf mit harten Bandagen

Vonovia war erst im Dezember 2014 aus der Fusion von Deutsche Annington und Gagfah hervorgegangen. Der Konzern verfügt über rund 367.000 Wohnungen und stieg im September in Frankfurt am Main in den Deutschen Aktienindex der 30 größten börsennotierten Unternehmen auf. Deutsche Wohnen hat etwa 147.000 Wohnungen in ihrem Besitz. Erst am vergangenen Freitag hatte das Unternehmen für 1,2 Milliarden Euro ein über ganz Deutschland zerstreutes Portfolio aus 13.600 Wohnungen der kleineren Rivalin Patricia einverleibt. Ein klares Signal für die Selbstständigkeit und gegen die Fusion mit Vonovia.

Nach der Entscheidung der Vonovia-Aktionäre reagiert Deutsche Wohnen gelassen: "Wir warten jetzt die Veröffentlichung der Angebotsunterlagen ab", hieß es von einer Sprecherin. Vonovia will nun "sehr zeitnah" ein konkretes Angebot an die Aktionäre von Deutsche Wohnen vorlegen. Stimmt dort eine Mehrheit für die Übernahme, könnte der Kauf noch im ersten Monat des kommenden Jahres abgeschlossen sein.

nm/ul (dpa, rtr)