Von kompakt bis kreativ: Studentenwohnungen weltweit
Der Fotograf Henny Boogert hat Studierende in ihren Wohnungen porträtiert - von Kenia bis Kuba. Die Bilder zeigen unterschiedliche Lebensumstände, also auch Armut und Enge. Aber sie enthalten genauso viel Verbindendes.
Verschiedene Orte, dieselben Träume?
Henny Boogert hat Studentenbuden in zehn Ländern fotografiert. Er zeigt die Fotos auf seiner Homepage und möchte erreichen, dass junge Menschen in aller Welt sich die Porträts ansehen und miteinander in Kontakt treten. Sie sollen Gemeinsamkeiten entdecken wie zum Beispiel die Träume, die sie haben. Wie Pankaj Yadav, der in Mumbai wohnt und ein erfolgreicher Geschäftsmann in Indien werden will.
Weil das Land sie braucht
Auch Siddharth Joshi will nach Ende seines Studiums in Indien bleiben. Er möchte in der Entwicklungsökonomie arbeiten, weil das Land, wie er sagt, Experten auf dem Gebiet braucht. Nicht wenige Studenten, sagt Boogert, wollten nach dem Studium nichts wie weg aus ihrem Heimatland. Aber er hoffe, dass viele sich dafür entscheiden zu bleiben, weil jedes Land kluge, junge Leute brauche.
Direkte Kontaktaufnahme
Boogert verfolgt, welchen Weg die von ihm porträtierten Studenten nehmen. Der kubanische Sportstudent Amado Sueiras hatte eigentlich in den USA studieren wollen, blieb aber schließlich doch in Kuba und ist jetzt Tennistrainer, wie der Fotograf erzählt. Mit jedem Porträtierten kann auf der Webseite imagesconnect.org Kontakt aufgenommen werden.
Zehn Länder, mehr als 200 Studenten
Mehr als 200 Studenten hat Boogert bereits fotografiert. Eines der ersten Länder, in die er reiste, war Moldawien, wo er in Chisinau auch Dynoo Baciu porträtierte. An den Studentenwohnungen ist ihm dort die Mischung aus Tradition und Moderne aufgefallen. Die jungen Leute gingen einerseits mit der Mode, andererseits hätten viele von ihnen alte, handgeknüpfte Teppiche in ihren Wohnungen liegen.
Zwischen Bett und Schreibtisch
Das Mobiliar in Studentenwohnungen mag sich vom Aussehen her unterscheiden, einige Möbelstücke sind aber auf fast allen Bildern zu sehen: Bett und Schreibtisch. So ist das auch bei den russischen Studenten Rasul, Marat und Oleg.
Studieren als Luxus?
Neben allen Gemeinsamkeiten sind bei Boogert natürlich auch die Unterschiede Thema. Auf seiner Webseite hat er Fakten zu den Heimatländern der Studenten zusammengestellt: Wie viele Menschen dort können lesen, wie viele studieren? In Kenia, wo Victor Njoroge lebt, haben gerade einmal sieben Prozent der Bevölkerung einen höheren Abschluss.
Knapp zwei Quadratmeter pro Person
Wie viele Studenten es auf den Philippinen gibt, ist nicht bekannt. Viele von ihnen leben aber in sehr beengten Verhältnissen - wie Abigail Mangahas Alidon, die mit ihren sechs Mitbewohnerinnen in Manila in einem Zimmer von etwa zwölf Quadratmetern wohnte, als Boogert sie fotografierte.
Große Liebe zum Detail
Was Antonio Rubio in Havanna studiert, ist leicht zu erkennen: Elektrotechnik. Es sei ihm wichtig gewesen, dass die Szenerie gut ausgeleuchtet und die Einzelheiten auf den Bildern gut erkennbar seien, erzählt Boogert. Denn eine Studentenwohnung, so klein sie auch ist, erzählt natürlich viel über ihre Bewohner.
Bald auch deutsche Studenten in der Bilderserie?
Die meisten seiner Bilder stammen aus Boogerts Heimatland, den Niederlanden - wie das von Tim Mulders und Iris Jönsthövel aus Delft. Boogert hat vor, demnächst Bilder von Studentenwohnungen in Deutschland zu machen. Interessenten können sich per Mail an ihn wenden: info@boogertfotografie.nl.