Von deutscher Vergangenheit, weiblicher Sprache und Staub im Buchregal
2. März 2012Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen – so beginnt Christa Wolfs wohl wirkungsmächtigster Roman Kindheitsmuster. Wenn man sich die Buchproduktion der letzten Monate anschaut, findet man viele Rück-Blicke in die deutsche Vergangenheit:
- Vera Gräfin Lehndorff ist vielen bekannt als Model Veruschka. Was kaum jemand weiß und was sie in ihrer Biografie erzählt: dass ihr Vater einer der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 war.
Ein Porträt von Susanne von Schenck
Jörn Jacob Röwer, Vera Lehndorff: Veruschka, Mein Leben. Du Mont Verlag 2011; 400 Seiten mit zahlreichen Photographien, 24,00 Euro.
- Erwin Strittmatter war gleich in zwei diktatorische Systeme verstrickt. Und nun ist ein Streit entbrannt, ob der Schriftsteller eine Gedenkfeier zu seinem 100. Geburtstag bekommen soll.
Eine Reportage von Sven Kästner
- Schornsteinfega, Lehra und Personalleita: Deutsch auf Vorderfrau gebracht im Gespräch mit der Linguistin Luise F. Pusch.
Luise F. Pusch: Deutsch auf Vorderfrau. Sprachkritische Glossen. Wallstein Verlag 2. Aufl. 2011. 9,90 Euro.
- Aufgelesen - Extreme:
Martin Heipertz: "Der Tramp. Die Geschichte des Franz S.", Berlin University Press, 120 Seiten, ISBN 978-3-86280-011-7, 19,90 Euro.
T. C. Boyle: "Wenn das Schlachten vorbei ist", gekürzte Lesung, Sprecher: Jan Josef Liefers, Regie: Ralf Ebel, der Hörverlag, 8 CD, Gesamtlaufzeit 560 Minuten, ISBN 978-3-86717-841-9, 24,99 Euro.
Die vollständige Buchausgabe: T. C. Boyle: "Wenn das Schlachten vorbei ist". Aus dem amerikanischen Englisch von Dirk van Gunsteren.; Hanser Verlag München, 464 Seiten; 22,90 Euro.
Friedrich Glauser: "Totenklage", Literatur Quickie Verlag, 26 Seiten, ISBN 978-3-942212-54-0, 2,50 Euro
- Buchmanieren: Vom Frühjahrsputz im Buchregal. Eine Glosse von Thomas Böhm.
Redaktion und Moderation: Gabriela Schaaf