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Volkswagen setzt auf Elektroautos

22. November 2016

Volkswagen hat entdeckt, dass man auch Elektroautos bauen kann. Hieß es nach Dieselgate noch, Größe sei nicht mehr das Ziel, lautet jetzt die Parole, Weltmarktführer bei E-Mobilität werden zu wollen.

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Bildergalerie VW-Museum Wolfsburg
Bild: DW/C. Albuquerque

VW: Strategie E-Autos

Kaum ist der Abgas-Betrug bei VW halbwegs ausgestanden, will Volkswagen mit einem Schwenk in Richtung Elektromobilität in wenigen Jahren wieder vor der Konkurrenz herfahren. "Spätestens 2025 wollen wir Weltmarktführer bei der E-Mobilität sein", sagte VW-Markenchef Herbert Diess am Dienstag bei der Vorstellung der Strategie für die schwächelnde Hauptmarke des Wolfsburger Konzerns. Dann wolle VW eine Million Elektroautos pro Jahr verkaufen.

Die E-Offensive werde unter anderem durch den Wegfall von weniger beliebten und ertragsschwachen Modellen finanziert - 2,5 Milliarden Euro würden dadurch frei. Auch bei den Themen digitale Vernetzung, autonomes Fahren und Mobilitätsdienste will VW eine Vorreiterrolle spielen. Bis 2030 wolle der durch die Abgaskrise gebeutelte Konzern "Weltmarktführer in Sachen Automobilität" sein, kündigte Diess an.

Neuer Kurswechsel

Damit ändert der Traditionskonzern erneut seinen Kurs. Nach dem rasanten Wachstum der vergangenen Jahre unter dem damaligen Konzernchef Martin Winterkorn hatten die Wolfsburger unter dem Druck des Dieselskandals eigentlich angekündigt, sich vom Ziel der Größe verabschieden zu wollen.

Das hört sich nun wieder anders an: "Wir wollen den Wandel nutzen und Volkswagen entschlossen an die Spitze der neuen Automobilindustrie führen", sagte Diess, seit Juli vergangenen Jahres Chef der Hauptmarke VW. "Volkswagen wird sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern, nur die allerwenigsten Dinge werden so bleiben, wie sie sind. Die neue Strategie ist letztlich ein großes Transformationsprogramm."

Auch USA wieder im Visier

Erst am Freitag hatte VW die Streichung von weltweit bis zu 30.000 Stellen angekündigt, allein 23.000 davon in Deutschland. Die Kosten sollen bis 2020 um 3,7 Milliarden Euro jährlich gesenkt werden. Für Investitionen in die Elektromobilität, Vernetzung und autonomes Fahren sind in den kommenden Jahren Investitionen von rund 3,5 Milliarden Euro geplant. Damit verbunden ist der Aufbau von 9000 Stellen in Zukunftsbereichen.

Auch in den USA, wo VW besonders mit den Folgen des Abgasskandals zu kämpfen hat, will der Konzern wieder Fuß fassen. Es werde aber wohl zehn Jahre dauern, bis VW auf diesem Markt wieder mit den großen Herstellen konkurrieren könne, sagte Diess. Ab 2020 wolle man in Nordamerika wieder schwarze Zahlen schreiben, "und das dauerhaft".

wen/ul (rtrd, dpa)