Virtueller Speicher statt Aktenschrank (29.11.2012)
29. November 2012Beim genauen Blick auf die Arbeitsmarktdaten zeigt sich ein Phänomen, das bisher nur wenig Beachtung findet: Immer mehr Menschen in Deutschland gehen später in den Ruhestand. Das bestätigt auch eine Studie der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Danach hat sich der Anteil der 60 bis 64-Jährigen, die im Berufsleben stehen, mehr als verdoppelt: von 21 Prozent auf 44 Prozent.
Wer eine richtig gute Idee und den nötigen Mut hat, kann das in großem Stil aufziehen und ein Internet Start-Up auf den Weg bringen - wie das Bonner Unternehmen Doo. Dessen Geschäftsidee war aus dem Ärger über den ganzen Papierkram entstanden, der im Leben so anfällt. Statt sich einen neuen Aktenschrank zu kaufen, kann man seine Unterlagen ja auch auslagern. Mit der richtigen Software lassen sich wichtige Dokumente sicher im Netz speichern und elektronisch verwalten.
In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen in diesem Jahr gesunken, der dadurch entstandene wirtschaftliche Schaden aber viel größer ausgefallen als in den Vorjahren. Mit verantwortlich dafür war die Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker. Bei Anton Schlecker musste immer alles billig sein. Er hatte stets möglichst niedrige Löhne gezahlt, die Filialen wirkten billig, waren klein und unübersichtlich. Die Kunden waren den Billligheimer irgendwann leid – das Unternehmen musste in die Insolvenz. Gestern war, noch ein letztes Mal, bei Schlecker wieder alles ganz billig. Denn da wurde das Inventar des Konzerns versteigert.
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann