1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Viele Tote bei Luftangriff in Libyen

5. Januar 2020

Bei einem Luftangriff auf eine Militärschule in Libyens Hauptstadt Tripolis sind mindestens 28 Menschen getötet worden. Zahlreiche weitere wurden nach Behördenangaben verletzt.

https://p.dw.com/p/3VixC
Libyen Angriff auf Militärschule bei Tripolis
Verstreute Kleidungsstücke nach dem Luftangriff auf Militärschule bei TripolisBild: Getty Images/AFP/M. Turkia

Bei den Toten handele es sich um Militäranwärter, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Tripolis. Die Militärschüler seien unmittelbar vor dem Luftangriff auf einem Exerzierplatz zusammengetreten und hätten sich dann in Richtung ihrer Schlafräume begeben. Die Streitkräfte der international anerkannten Regierung verbreiteten in den Online-Diensten Fotos der Toten und Verletzten. Sie machten die Truppen des abtrünnigen libyschen Generals Chalifa Haftar für den Angriff verantwortlich. Dessen "Libysche Nationalarmee" bekannte sich allerdings zunächst nicht zu der Attacke.

Libyen Kämpfe | Kämpfer von General Khalifa Haftar
Chalifa Haftar und Kämpfer seiner "Libyschen Nationalarmee"Bild: Getty Images/AFP/A. Doma

In Libyen herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Die international anerkannte Einheitsregierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar und seine "Libysche Nationalarmee" kontrollieren den Osten des Landes, wo auch das Parlament seinen Sitz hat.

Verbotene Waffenlieferungen an Libyen

Haftar startete vor acht Monaten eine Offensive auf Tripolis. Seither wurden nach UN-Angaben mehr als 280 Zivilisten getötet und mehr als 140.000 Menschen vertrieben. Der UN-Sicherheitsrat rief zuletzt im Dezember zu einer Waffenruhe in Libyen auf. UN-Generalsekretär António Guterres forderte am Freitag alle internationalen Akteure dazu auf, das vom UN-Sicherheitsrat verhängte Waffenembargo einzuhalten. Einem vertraulichen UN-Bericht zufolge, den die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, verstoßen Jordanien, die Türkei sowie die Vereinigten Arabischen Emirate bereits mehrfach gegen das Embargo.

Zuletzt kündigte die Türkei ein militärisches Eingreifen Ankaras an. Der Militäreinsatz soll die international anerkannte Regierung in Tripolis in ihrem Kampf gegen Haftar unterstützen. Am Donnerstag gab das türkische Parlament grünes Licht für den Einsatz.

bri/stu (afp, rtr)