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Viele Nachbeben erschüttern Kroatien

30. Dezember 2020

Nach dem schweren Erdbeben in Kroatien sind Dutzende Nachbeben registriert worden. Bisher wurden sieben Todesopfer gefunden. Die Suche geht weiter.

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Kroatien Erdbeben in Petrinja
Vor allem in der Stadt Petrinja richtete das Erdbeben große Schäden anBild: Antonio Bronic/REUTERS

Das European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) registrierte am Mittwochmorgen kurz hintereinander zwei Nachbeben der Stärke 4,8 und 4,6 in der Region um Sisak südöstlich der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Zudem wurden etliche kleinere Erdstöße verzeichnet.

Infografik Karte Erdbeben in Kroatien Petrinja EN

Am Dienstag hatte ein Beben der Stärke 6,4 in der Region und insbesondere in der Stadt Petrinja erhebliche Schäden angerichtet. Mehrere Viertel von Sisak und Petrinja waren zwischenzeitlich von der Stromversorgung abgeschnitten.

Sieben Menschen starben, darunter ein zwölfjähriges Mädchen. Feuerwehrleute bargen in der Nacht zum Mittwoch die Leiche eines Mannes aus der zerstörten Pfarrkirche im Dorf Zazina. Der Organist sei zum Zeitpunkt des Bebens am Dienstagmittag offenbar mit der Reinigung der Orgel nach den ersten Erdstößen vom Montag beschäftigt gewesen, hieß es. 

Aus Angst vor neuen Beben verbrachten viele Einwohner die Nacht in ihren Autos. Rund 200 Menschen wurden in einer Kaserne untergebracht. Derweil suchten Einsatzkräfte der Bergrettung in Petrinja und mehr als 80 angrenzenden Dörfern weiter nach möglichen Verschütteten. 

Kroatien Erdbeben in Sisak
Ein zerstörter PKW in der Kreisstadt Sisak, südöstlich der Hauptstadt ZagrebBild: Slaven B. Babic/REUTERS

EU kündigt Hilfe an

Papst Franziskus rief zu internationaler Hilfe auf. In seiner wöchentlichen Videoansprache bekundete das katholische Kirchenoberhaupt seine Nähe zu den Verletzten und Betroffenen. Besonders bete er für die Toten und ihre Angehörigen. 

Der EU-Kommissar für Krisenhilfe, Janez Lenarcic, kündigte an, die Europäische Union werde "Winterzelte, elektrische Heizungen, Betten und Schlafsäcke ebenso wie als Unterkünfte nutzbare Container" nach Kroatien schicken.

Die Balkan-Region ist stark erdbebengefährdet, weil sich dort die afrikanische Platte unter die eurasische schiebt. Schon im März war Zagreb von einem Beben der Stärke 5,3 erschüttert worden.

nob/wa (dpa, kna, afp)