Verschüttet - und erfolgreich gerettet
In Thailand versuchen Retter, alle zwölf Jungen und ihren Fußballtrainer aus der Höhle zu bringen, in der sie eingeschlossen sind. Verschüttete haben oft lange Zeit ausgeharrt. Sechs Beispiele gelungener Bergung.
"Das Wunder von Lengede"
In die Eisenerzgrube Mathilde in Niedersachen brach 1963 Schlammwasser ein und verschüttete 129 Kumpel. Viele konnten sich innerhalb eines Tages in Sicherheit bringen. Elf Bergleute harrten zwei Wochen in 62 Meter Tiefe aus, bis sie mit Dahlbusch-Bomben, einem speziellen Rettungsgerät, geborgen wurden. 29 Bergleute starben. Die dramatische Rettungsaktion wurde mehrfach verfilmt.
Hunderte Helfer aus fünf Nationen
Johann Westhauser ist ein erfahrener Höhlenforscher, der die Riesending-Schachthöhle in den bayerischen Alpen mehrfach erkundete. 2014 war er mit zwei Kollegen in 1000 Metern Tiefe unterwegs, als ein Steinschlag ihn schwer verletzte. Nach zwölf Tagen und einer aufwendigen Rettungsaktion wurde er mit einem Schädel-Hirn-Trauma geborgen. Allein der Transport durch das Höhlensystem dauerte eine Woche.
Zwei Monate unter der Erde
Die ganze Welt schaute auf die Atacama-Wüste in Chile, als dort 2010 in einer Kupfer- und Goldmine 33 Bergleute in 700 Metern Tiefe verschüttet wurden. Die Eingeschlossenen waren zwei Wochen völlig von der Außenwelt abgeschnitten, bevor sie über Rohre versorgt wurden. Nach 69 Tagen beförderte die Rettungskapsel Phönix (eine Weiterentwicklung der Dahlbusch-Bombe) sie einzeln an die Erdoberfläche.
Versorgung durch Bohrlöcher
36 Tage mussten vier Kumpel in einem eingestürzten Gipsbergwerk im Kreis Pingyi in Ostchina ausharren. Viele der mutmaßlich 29 Verschütteten konnten früher geborgen werden. Die Rettungsteams bohrten vier Löcher, durch die sie Nahrung, Wasser und Kleidung in 220 Meter Tiefe hinabließen. Anfang 2016 zogen sie die Bergleute schließlich durch Zugangstunnel in einer Kapsel an die Oberfläche.
Rettung aus illegaler Mine
China ist berüchtigt für häufige Grubenunfälle - die Bergwerke sind oft unzureichend gesichert. 2011 wurden 22 von 26 Arbeitern aus einer Mine in Qitaihe in Nordostchina gerettet, nachdem sie eine Woche unter Tage festsaßen. Drei Kumpel hatten schon vorher geborgen werden können, einer starb. Ein Wassereinbruch hatte sie in der illegal betriebenen Kohlegrube festgehalten.
Historische Katastrophe
Ein Kumpel kommt nach 26 Tagen wieder ans Tageslicht - wenige Tage zuvor galt schon die Rettung von 13 Bergleuten als Wunder. Sie hatten sich von Sickerwasser und Pferdefleisch ernährt. Sie waren 1906 verschüttet worden, bei der schwersten Bergwerkskatastrophe Europas im nordfranzösischen Courrières, ausgelöst durch eine Kohlestaubexplosion. 1099 Menschen starben, darunter viele Kinder.