Vermisster Kronprinz der KP ist zurück
14. September 2012Der für rund zwei Wochen von der Bildfläche verschwundene Favorit für die Nachfolge des chinesischen Präsidenten Hu hat sich wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua besuchte Chinas Vizepräsident Xi Jinping dieLandwirtschaftliche Universität in Peking, um an den Feierlichkeiten zum Nationalen Wissenschaftstag teilzunehmen.
Xis Abwesenheit hatte zu vielfältigen Spekulationen über seinen Gesundheitszustand und einen verschärften Machtkampf der Fraktionen innerhalb der Kommunistischen Partei geführt. Zudem diente das lange Schweigen der KP, aber zum Beispiel auch des Außenministeriums, als neuer Beleg für die Distanz der chinesischen Führung zu ihrem Volk. Aufmerksam notiert wurde, dass auch niemand in Peking diesen Spekulationen entgegentreten wollte. In China gilt es aber als üblich, den Gesundheitszustand der Parteielite nicht bekannt zu machen.
Wirklich nur der Rücken?
Nach immer wieder aufgewärmten Meldungen soll den 59-jährigen Spitzenfunktionär ein "Rückenleiden" zu der Pause gezwungen haben. Eine Reihe von Treffen, unter anderem mit US-Außenministerin Hillary Clinton, war abgesagt worden. Es kursierten zudem eine ganze Palette von Gerüchten, die von einem Verkehrsunfall, über eine Herzattacke oder eine Krebsoperation bis hin zu einem Attentat reichten.
Von der Nachrichtenagentur Reuters zitierte Informanten sprechen jetzt von einer "drei Tage langen Physiotherapie", einer "schmerzhaften" Therapie und einer von Ärzten "verordneten Bettruhe". Der bekannte politische Kommentator Li Weidong berichtete der Deutschen Presse-Agentur, Xi erhole sich langsam und sei in einem guten Zustand.
Zuletzt war der jetzige Vize-Präsident am 1. September gesehen worden. Laut Plan soll Xi Ende Oktober zum neuen KP-Chef bestimmt werden, als Vorstufe zur Übernahme des Amtes als Staatsoberhaupt.
SC/GD/wl (rtr, afpe, dpa)