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Hoffnung auf Bewegung im Atomstreit

15. Oktober 2013

Begleitet von vorsichtigem Optimismus sind Vertreter des Iran und der fünf UN-Vetomächte sowie Deutschlands zu neuen Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik zusammengekommen.

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Atomgespräch in Genf: Die EU-Beauftragte Ashton und Irans Außenminister Sarif (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Fabrice Coffrini/AFP/Getty Images

Atomgespräche: Iran hofft auf Ende der Sanktionen

Es sind die ersten derartigen Gespräche nach dem Amtsantritt des iranischen Präsidenten Hassan Rohani Anfang August. Er hat gemäßigtere Töne als sein Vorgänger Mahmud Ahmadinedschad angeschlagen und damit bei den westlichen Staaten Hoffnungen auf eine Annäherung im Atomstreit geweckt.

Vor allem US-Außenminister John Kerry hatte sich im Vorfeld der neuen Gesprächsrunde zuversichtlich gezeigt. "Das Fenster der Diplomatie ist sperrangelweit offen", sagte Kerry bei einem Besuch in London. Zugleich betonte der Außenminister, die USA suchten zwar nach einer friedlichen Lösung im Atomkonflikt, aber alle guten Worte des Iran müssten durch Taten untermauert werden. Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif äußerte ebenfalls die Hoffnung, dass die Gespräche den Weg zu einer Lösung des festgefahrenen Konflikts ebnen würden.

Insbesondere die westlichen Staaten verdächtigen den Iran, unter dem Deckmantel seines Nuklearprogramms nach der Atombombe zu streben. Die Regierung in Teheran weist dies zurück. Das Atomprogramm diene ausschließlich friedlichen Zwecken.

In dem seit rund zehn Jahren andauernden Konflikt haben der UN-Sicherheitsrat und die westlichen Staaten eine Reihe von Sanktionen gegen den Iran verhängt, unter denen das Land wirtschaftlich zunehmend leidet.

Die Delegation der fünf UN-Vetomächte - USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschlands (5 + 1) wird von der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton (auf dem Artikelbild mit Sarif) geleitet. Bei ihrer Ankunft in Genf erklärte die britische Diplomatin, sie hoffe auf "zwei sehr produktive Tage". Es gehe darum, "die Vorschläge zu sondieren, die wir auf den Tisch gelegt haben, aber auch Ideen, die vom Iran kommen". Sie hoffe, dass es möglich sein werde, "in die Einzelheiten zu gehen und Möglichkeiten zu erkunden", sagte ein Sprecher Ashtons. "Wir sind mit vorsichtigem Optimismus, aber auch mit Entschlossenheit hierher gekommen."

Die iranische Führung hat für die Verhandlungen einen neuen Vorschlag angekündigt, aber auch zwei "rote Linien" gezogen. Demnach lehnt Teheran alle Forderungen ab, die Urananreicherung vollständig einzustellen. Zum anderen will der Iran bereits angereichertes Uran nicht ins Ausland bringen. «Wir werden in den Verhandlungen über Form und Menge der Urananreicherung diskutieren, aber das angereicherte Uran ins Ausland zu bringen, ist unsere rote Linie», sagte Vize-Außenminister Abbas Araghchi. Angesichts dieser weit auseinander liegenden Positionen wird ein Durchbruch in Genf nicht erwartet.

Atomgespräche: Iran hofft auf Ende der Sanktionen

wl/as (dpa, afp, rtr)